Germersheim – Einen Blick in die Germersheimer Unterwelt werfen, sich wie ein römischer Legionär fühlen oder museale Schätze entdecken, das konnten die Gäste beim Aktionstag „Radel ins Museum“ am gestrigen Sonntag (05.05.2024).

Trotz des sehr wechselhaften Wetters nutzten die Gäste die Gelegenheit zu einem Besuch in einem der zahlreichen Museen im Landkreis Germersheim und Südliche Weinstraße. Eröffnet wurde der Aktionstag am Schiffsanlegeplatz des Römerschiffs „Lusoria Rhenana“ durch Landrat Dr. Fritz Brechtel, Bürgermeister Karl-Dieter Wünstel und Ortsbürgermeister Roland Bellaire. Sie dankten den Mitwirkenden und im Besonderen den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den Museen. Ein besonderer Dank galt Dieter Heim und Andreas Ott, Geschäftsführer bzw. Vorsitzender des Verein für Umweltbildung und römische Geschichte, für die diesjährige Ausrichtung der Eröffnung. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung vom Männerchor „Frohsinn Neupotz“ des Gesangsvereins Frohsinn 1890 Neupotz e.V., deren stimmgewaltige Liedvorträge das zahlreiche Publikum begeisterten. Im Anschluss startete die „Lusoria Rhenana“ trotz Regens zur ersten Fahrt der Saison. Eine besondere Auszeichnung erhielt Friedel Burger, die für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet wurde. 

Bei den insgesamt 22 Museen und Infozentren gab es spannende Geschichte(n) zum Anfassen und Ausprobieren. In das römische Leben konnte man bei Führungen im Terra-Sigillata-Museum eintauchen. Ein buntes Rahmenprogramm mit Infostationen zu römischen Heilpflanzen, zum Fernhandel in der Antike und dem spätantiken Heer  sowie römische Leckereien wie die lukanische Bratwurst lockten viele Besucher, sodass rekordverdächtige Besucherzahlen vermeldet werden konnten. Mehr als 500 Interessierte wurden gezählt. Im Ziegeleimuseum in Sondernheim hatten die Großen und Kleinen viel Spaß bei den Feldbahnfahrten.  Im Besucherzentrum Weißenburger Tor gab es sehenswerte Unikate von E-Gitarren von Hobbyschnitzer und Musiker Karl Baierl zu bestaunen. Im Deutschen Straßenmuseum konnten die Gäste unter anderem erfahren, wie bereits die Römer Straßen gebaut haben und im Atelier und Skulpturen-Museum Prof. Deutsch Bronze- und Terrakotta-Skulpturen bewundern. Die Stadt Germersheim selbst und seine imposante Festung konnte man bei einer Stadt- und Festungsführung erleben. In Lingenfeld hatte die Heimatstube mit seinen fast 500 Unikaten aus verschiedenen Epochen geöffnet. Im Informationszentrum Hördter Rheinaue mit seiner Dauerausstellung WASSER.AUE.WANDEL konnte man an den interaktiven Stationen Wissenswertes unter anderem über die Pflanzen- und Tierwelt der Hördter Rheinauen erfahren. Im  Heimatmuseum im historischen Fischerhaus in Leimersheim gab es allerhand zur historischen Dorfgeschichte zu entdecken.  In Neupotz konnten sich die Gäste im „Haus Leben am Strom“ über das Leben am und mit dem Rhein informieren. Allerhand interessante Geschichten rund um den Tabakanbau gab es in Hatzenbühl bei den Führungen auf dem Tabakrundweg. In Rheinzabern konnte man bei Familie Müller sich die Ausstellung Leben und Arbeiten früher anschauen. In Jockgrim hatte das Zehnthaus mit seiner Ausstellung von Nozomi Tanabe und Daniel Bonaudo-Ewinger geöffnet. Das Ziegeleimuseum Jockgrim zeigte auf der Sonderausstellung Feierabendziegel vom 17 Jh. bis zur Neuzeit. Bei den Führungen des Ökumenischen Freundeskreises Kunst und Kirche Jockgrim in und vor der Ludowici-Kapelle wurde über dessen Geschichte und über die zeitgenössische Kunst von Franz Bernhard informiert. Im Heimatmuseum in Freckenfeld hatten die „Räuber“ ihr Lager aufgeschlagen. In Neuburg im Rheinaue-Museum wurde die neue historische Rheinverlaufskarte um Neuburg präsentiert und historische Filme gezeigt. Bei Foto- und Videoführungen im Schifffahrtsmuseum erfuhren Gäste Erzählungen und Geschichten über die „Rheinschifffahrt“. Allerhand historische Alltags- und Gebrauchsgegenstände konnten die Gäste im „Gläsernen Museum“ in Winden besichtigen. In Minfeld konnte man die private Ausstellung von historischen Motorrädern bestaunen. Im Viehstrichmuseum in Wörth-Schaidt drehte sich alles um die „Schätze unserer Heimat“. Im Laurentiushof in Wörth-Büchelberg gab es „Brot backen“ zum Sehen, Riechen und Schmecken. Schnell war das frisch gebackene Brot ausverkauft, für das die Gäste sogar weite Anfahrtswege in Kauf nahmen. Auch vier Museen an der Südlichen Weinstraße hatten am Sonntag ihre Türen für interessierte Gäste geöffnet. In Kapsweyer das Fifty’s-Das 50er Jahre Lifestyle Museum, das Museum in Herxheim mit seiner Ausstellung zur Jungsteinzeit und jüngeren Ortsgeschichte, in Rohrbach das Dorfmuseum „Pfiesterhaus“ mit seiner Münzstube, das Pfälzische Storchenzentrum in Bornheim mit seinen Ausstellungen über den Lebensraum der heimischen Schwarz- und Weißstörche.

Bei der geführten Radtour vom Rheinpark-Guide Michael Walter mit dem Thema „Radeln-Rudern-Römer“ konnte man nicht nur in die Pedale treten, sondern seine Kraft beim Rudern auf dem Römerschiff in Neupotz testen und interessante Einblicke in das Leben der Römer gewinnen bei einem Besuch im Terra-Sigillata-Museum in Rheinzabern.

„Der Aktionstag Radel ins Museum war eine sehr gute Gelegenheit, Radfahren und Natur genießen mit den vielfältigen und interessanten Aktionen der Museen zu verbinden. Eine perfekte Mischung, die für jeden Geschmack etwas bot. Herzlichen Dank an alle, die durch ihre Unterstützung diesen Aktionstag ermöglicht haben.“

Landrat Dr. Fritz Brechtel
Weitere Infos beim Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim e.V., E-Mail: info@suedpfalz-tourismus.dewww.suedpfalz-tourismus.de 

Quelle: Landkreis Germersheim