Thallichtenberg – „Die Wüste lebt! Im Paradies der Saurier“ heißt eine Sonderausstellung des Urweltmuseums Geoskop auf Burg Lichtenberg bei Kusel, die bis zum nächsten Jahr zu sehen ist.

Am Ende des Erdaltertums, vor etwas mehr als 250 Millionen Jahren, lag Deutschland dort, wo heute die Sahara ist. Große Teile Nord- und Mitteleuropas waren von einem subtropischen Flachmeer bedeckt, das mit einem schmalen Ausläufer bis in den Süden der heutigen Pfalz reichte. Die Umrandung des Meeres prägte eine halbwüstenartige Landschaft mit kargem und eintönigem Leben – so zumindest die vorherrschende Lehrmeinung. Der Zufallsfund eines großen versteinerten Saurierfußabdruckes in der Pfalz brachte 2020 eine Forschungslawine ins Rollen, deren Ergebnisse ein völlig anderes Bild zeichnen: Die „Wüste“ war nicht tot, sondern ein Hort des Lebens mit jeder Menge Pflanzen, Krabbeltieren und bizarren Sauriern. Jüngste Fossilgrabungen des Geoskops im südpfälzischen Eschbach haben Spuren einer unerwartet vielfältigen Lebewelt am Rand des damaligen Meeres aufgedeckt. Dazu gehören unter anderem Hinweise auf die größten Landwirbeltiere jener Zeit. Die Vielzahl an kleinen und großen Pflanzenfressern deutet auf eine ausgesprochen lebensfreundliche Umwelt am Ende des Erdaltertums in Deutschland.

Im Pfälzerwald bei Eschbach: die Fundstelle der Saurierfußspuren als Nachbau im Museum (Fotos: Urweltmuseum Geoskop)
Im Pfälzerwald bei Eschbach: die Fundstelle der Saurierfußspuren als Nachbau im Museum (Fotos: Urweltmuseum Geoskop)

Die auf neusten Forschungen basierende Ausstellung lädt zu einem Streifzug durch eine urzeitliche Lebenswelt ein, die von ungewöhnlichen Pflanzenfressern dominiert war. Dieses kurze, paradiesisch erscheinende Kapitel der Erdgeschichte endete im größten bekannten Massensterben des Planeten. Mehr noch als versteinerte Knochen hinterließen die Saurier uns ihre Spuren in Form von Fußabdrücken und Fährten. So hat man in Eschbach die Fußspuren von über acht verschiedenen Sauriern gefunden. Dass man trotzdem eine Vorstellung bekommt, wie die Tiere und ihre Umwelt vor Jahrmillionen ausgesehen haben, ist das Ergebnis wissenschaftlicher und künstlerischer Arbeit. Die Ausstellung zeigt 50 verschiedene Objekte, und zwar ausgewählte Originalfossilien von Pflanzen und Tieren, elf lebensgroße Modelle und zwei Großdioramen lassen dieses versunkene Paradies der Saurier wieder lebendig werden.

Urweltmuseum Geoskop (Foto: Holger Knecht)
Eingang des Urweltmuseums Geoskop (Foto: Holger Knecht)
Das Urweltmuseum Geoskop ist bis Ende Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und vom 1. November bis 31. März dienstags bis sonntags von 12 bis 17 Uhr sowie an Feiertagen geöffnet.

Quelle: Bezirksverband Pfalz