Speyer – Die Ausstellung „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945-1999“ im Historischen Museum der Pfalz erzählt anhand zahlreicher Bilder und Exponate von der deutsch-französischen Nachkriegsgeschichte und dem Beginn einer bis heute währenden Freundschaft. In den vergangenen Monaten wurde die Ausstellung immer wieder zum Treffpunkt für Zeitzeugen. Nun wird die Schau abermals verlängert und ist noch bis zum 2. April 2023 in Speyer zu sehen.

Auf rund 230 Quadratmetern vereint die Schau Fotodokumente und Exponate der Erinnerungskultur aus privaten und öffentlichen Sammlungen in Deutschland und Frankreich. Wandbanner, digitalisierte Karten und Kurzfilme beleuchten unterschiedliche Facetten der deutsch-französischen Vergangenheit. War das Verhältnis am Ende des Zweiten Weltkriegs noch stark belastet, kam es im Laufe der Zeit zu einer schrittweisen Aussöhnung zwischen den französischen Streitkräften und der deutschen Bevölkerung.

Direktor Dr. Alexander Schubert und Kurator Dr. Ludger Tekampe in der Ausstellung (Quelle: Historisches Museum der Pfalz/Klaus Venus)
Direktor Dr. Alexander Schubert und Kurator Dr. Ludger Tekampe in der Ausstellung (Quelle: Historisches Museum der Pfalz/Klaus Venus)

„Das große Wandbild mit dem Blick auf die Kaserne, der Jeep und das Gendamerie-Schild vermitteln mir das Gefühl, die Stadt meiner Kindheit zu betreten“,

sagte Dominique Gandit als sie nach 53 Jahren noch einmal Speyer besuchte, wo sie ihre Kindheit als Tochter eines französischen Berufsoffiziers verbrachte. Ihre Familie zählt zu den Zeitzeugen, die der Ausstellung persönliche Erinnerungsstücke zur Verfügung stellten. Während der Laufzeit wurde die Schau stetig erweitert wie durch die Uniform von Pascal Herbin, der 1973 als Soldat nach Speyer kam und in der Domstadt seine Ehefrau fand.

Die Einträge im Besucherbuch und die ungebrochene Nachfrage nach der Handreichung für französischsprachige Besucherinnen und Besucher haben gezeigt, dass die Ausstellung weiterhin über die Grenzen der Pfalz auch bei den französischen Nachbarn auf sehr gute Resonanz stößt.

Hörbeiträge von Franzosen und Deutschen ergänzen die Schau und machen den Besuch für alle Generationen zu einem eindrücklichen Erlebnis.

Uniform der deutsch-französischen Brigade. Die Uniform gehört Pascal Herbin, der 1973 als Soldat der Spahis (21o Régiment de Spahis) nach Speyer kam. (Quelle: Historisches Museum der Pfalz, Foto: Konstantin Weber)
Uniform der deutsch-französischen Brigade. Die Uniform gehört Pascal Herbin, der 1973 als Soldat der Spahis (21o Régiment de Spahis) nach Speyer kam. (Quelle: Historisches Museum der Pfalz, Foto: Konstantin Weber)

Zur Ausstellung und darüber hinaus ist das gleichnamige Katalogbuch von Professor Christian Führer erschienen: “Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945-1999“. Das Buch ist im Buchhandel oder direkt im Museum erhältlich. Bestellungen nimmt das Museum unter der E-Mail ausstellungsbuero@museum.speyer.de entgegen.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Informationen zu Sonderöffnungszeiten, Eintrittspreisen und Führungen unter www.museum.speyer.de.

Quelle: Historisches Museum der Pfalz Speyer