Kaiserslautern – Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat gemeinsam mit Professor Dr. Karsten Berns die Ergebnisse des Projekts zur Entwicklung eines autonom fahrenden Unimog bei einer Live-Demonstration in Kaiserslautern vorgestellt.

Die Forschung des Lehrstuhls Robotersysteme (RRLab) der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau wurde vom Ministerium mit rund 800.000 Euro unterstützt. Das Projekt konzentrierte sich auf den Einsatz des Unimog in schwierigem Gelände abseits von Straßen, wie beispielsweise im Weinbau.

„Rheinland-Pfalz ist Nutzfahrzeugland. Der neue Prototyp stellt ein wegweisendes Konzept für die Entwicklung ähnlicher Produkte dar und leistet einen Beitrag, um die Spitzenstellung unserer Nutzfahrzeugindustrie in Deutschland und Europa weiter zu festigen.“

Ministerin Schmitt

Rheinland-Pfalz zeichne sich in der Nutzfahrzeugindustrie durch eine beeindruckende Produktivitäts- und Wertschöpfungsleistung aus. Es werden beträchtliche Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt und der Exportanteil ist überdurchschnittlich hoch. 

Durch die engen Verbindungen mit vor- und nachgelagerten Branchen entsteht eine signifikante Beschäftigungswirkung.

„Dabei sind wir besonders stolz auf die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft, wie sie beispielsweise in unserem Commercial Vehicle Cluster vorangetrieben wird.“

Ministerin Schmitt

So baute auch das aktuelle Projekt auf Erkenntnissen, die im Rahmen des CVC gewonnen wurden, auf. 

Arbeitsmaschinen, wie der Unimog, werden in Zukunft für verschiedene Offroad-Anwendungen wie im Bauwesen, in der Land- und Forstwirtschaft, im Steillagenweinbau und im Katastrophenschutz effizientere und sicherere Arbeitsweisen ermöglichen. Angesichts des Fachkräftemangels gewinnen solche Systeme auch gesellschaftlich zunehmend an Bedeutung. 

„Um autonome Arbeitsmaschinen für eine Vielzahl von Anwendungen in unserer rheinland-pfälzischen Nutzfahrzeugindustrie entwickeln zu können, ist es notwendig, genügend Fachkräfte auszubilden, die ein tiefes Verständnis zu unterschiedlichen Aspekten des autonomen Fahrens mitbringen. Das Unimog-Projekt hat nicht nur hervorragende wissenschaftliche Ergebnisse geliefert, sondern auch viele Studierende motiviert, direkt im Projekt mitzuwirken oder über begleitende Lehrveranstaltungen sich in dieser Thematik zu vertiefen.“ 

Professor Dr. Werner Thiel, Vizepräsident für Forschung der RPTU in Kaiserslautern

Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes an der RPTU Kaiserslautern-Landau unter der Leitung von Professor Berns wurde der autonome Unimog entwickelt. Dieses Fahrzeug ist in der Lage über umfangreiche Sensormessungen eine detaillierte Umgebungskarte zu erstellen und aus dieser eigenständig geeignete Routen zur sicheren Navigation abzuleiten. Darüber hinaus kann das System typische Arbeiten im Offroad-Bereich durchführen, wie beispielsweise das Mulchen von Waldwegen, das Verlegen von Mobilbrücken in Katastrophengebieten sowie das Setzen von Pfosten und Stützen in Weinbergsteillagen. 

„Mit dieser Entwicklung konnten wir zeigen, dass nicht nur autonomes Fahren im rauen Gelände möglich ist, sondern auch komplexe Arbeitsprozesse automatisiert werden können.“

Professor Dr. Karsten Berns

Quelle: Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU)