Neustadt an der Weinstraße – Außergewöhnliche Objekte aus dem Museumsbestand werden ab sofort in kleinen Wechselausstellungen (jeweils für eine Dauer von sechs Monaten) der Öffentlichkeit präsentiert. Raritäten, die bisher im Depot schlummerten, werden erstmals gezeigt und in zwei Vitrinen im Foyer der Villa Böhm ausgestellt.

„Memorabilien – ewige Erinnerungen“ lautet der Titel der aktuellen kleinen Präsentation. Vorgestellt werden historische Andenken, die zur Erinnerung an ein besonderes Lebensereignis oder an nahestehende Personen dienten. Dazu zählt beispielsweise der Brautkranz, der liebevoll im Bilderrahmen drapiert, zum Andenken an die Hochzeit im Wohnzimmer hing.

Eine Besonderheit unter den Erinnerungsstücken sind Bilder, bei denen menschliches Haar verarbeitet wurde. Sie kamen, wie der aus Haaren gefertigte Memorialschmuck, im 19. Jahrhundert in Mode. Die filigranen Drahtgebilde in Form von Blumenkränzchen oder Sträußchen sollten als Wandbild die Erinnerung an lebende oder verstorbene Menschen wachhalten. Das Stadtmuseum besitzt fünf dieser außergewöhnlichen Bilder. Jedes von ihnen erzählt seine eigene Geschichte, wie das kleine Blumengebinde aus blondem Haar von Fräulein Krapp aus Neustadt im Goldrahmen. Sie verschenkte dieses persönliche Souvenir wohl als Liebesgabe.

Haarsträhnen finden sich als inniges Freundschaftszeichen auch in einigen Poesiealben aus dem Bestand des Stadtmuseums. So schmückte zum Beispiel Auguste aus der vierten Klasse 1859 den Eintrag im Poesiealbum ihrer Schulfreundin mit einem kleinen Haarzöpfchen.

Obwohl inzwischen mehr als 100 Jahre vergangen sind, faszinieren diese persönlichen Erinnerungsstücke auch heute noch, da sich in jedem dieser Andenken der Teil einer Lebensgeschichte widerspiegelt.


Quelle: Stadt Neustadt an der Weinstraße