Neustadt an der Weinstraße – Eine lange Sommerpause gibt es im Theater in der Kurve nicht. Das Theater startet bald in ein randvoll gefülltes Herbstprogramm mit Eigenproduktionen, einer Kabarett-Premiere, Schauspiel-Gastspielen, der Offenen Bühne, Improshows und Konzerten.

Karten zu den Veranstaltungen gibt es im Online Ticketshop, der Link steht direkt auf der Startseite von www.theaterinderkurve.de. Vorverkauf auch über die Buchhandlung Quodlibet in Neustadt.


„Zabawa – Die große Party“

  • Freitag, 26. August, 20 Uhr
  • Samstag, 27. August, 20 Uhr
  • Sonntag, 28. August, 20 Uhr
  • Freitag, 28. Oktober, 20 Uhr
  • Samstag, 29. Oktober, 20 Uhr
  • Sonntag, 30. Oktober, 17 Uhr

Stell Dir vor es ist Party und niemand ist da! Und weil das nicht sein kann, darf das auch nicht sein. Deshalb verschaffen sich drei Männer erst einmal gewaltsam Zutritt zum verlassenen Ort des Geschehens. Die Auswahl der möglichen Gründe für die Abwesenheit von Party ist groß – alles außer „haben wir uns geirrt?“ wird durchgespielt: Schuldige gesucht, Verstecke erkundet und – weil sonst niemand da ist – Maskerade gespielt. Die drei sehr unterschiedlichen Figuren verbindet ein gemeinsames Ziel: alle drei wollen „Zabawa“, die große Party – um jeden Preis. Sie sind zu allem bereit und das Geschehen steigert sich dabei ins völlig Absurde.

Der polnische Autor Sławomir Mrożek zeichnet das clowneske Geschehen mit tiefschwarzem Humor und satirischer Schärfe. „Zabawa“ oder „Die große Party“ ist ein Meisterstück des absurden Theaters und ist auch nach Jahrzehnten nicht verstaubt – die tiefen Wahrheiten sind sehr aktuell.

Es spielen: Christian Birko-Flemming, Markus Maier und Jonas Werling. Regie: Hedda Brockmeyer. Eine Kooperation zwischen dem Theater in der Kurve, dem Theater Alte Werkstatt Frankenthal und dem Zimmertheater Speyer.


„Freiwillig nachsitzen“ – Kabarett mit Lars Sörensen

  • Freitag, 16. September, 20 Uhr
  • Samstag, 24. September, 20 Uhr
  • Sonntag, 25. September, 17 Uhr

Es kostet schon etwas, sich mit seiner eigenen, lange zurückliegenden Schulzeit auseinanderzusetzen, zum Beispiel eine Hotelübernachtung. Aber der Einsatz lohnt sich: Der Mikrokosmos des Klassenzimmers bildet die Gesellschaft im Kleinen ab. Das begreift Lars Sörensen, als er im Rahmen eines Gastspiels sein Hotelzimmer betritt, das einmal sein Klassenraum war. Alle Typen von Menschen, denen man im Leben so begegnet, waren hier schon versammelt, alle Konflikte wurden hier bereits in der Miniaturausgabe ausgetragen. Ist das vielleicht die eigentliche Lektion, die man in der Schule für das Leben lernt?

In seinem dritten Programm „Freiwillig nachsitzen“ begibt sich Lars Sörensen auf einen kabarettistischen Ritt ohne Sattel, vorbei an akuten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit: von A wie Ausgrenzung bis Z wie Zusammenhalt. Wann fühlen wir uns als Gemeinschaft? Wie halten wir das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft auf? Und was ist der Kitt, der langfristig ein gesellschaftliches Miteinander ermöglicht? Lars Sörensen sitzt nach – freiwillig.


„ALICE – Ein Live-Hörspiel“ von und mit Leni Bohrmann

  • Freitag, 23. September, 20 Uhr
  • Samstag, 8. Oktober, 20 Uhr
  • Sonntag, 9. Oktober, 17 Uhr

Eine Stimme, eine Loop-Station und verschiedene Musikinstrumente – damit erzählt die Schauspielerin Leni Bohrmann die Geschichte von Alice, die dem weißen Kaninchen ins Wunderland folgt, völlig neu.

Mit Klängen, Geräuschen, Gesang und Musik werden skurrile Charaktere und phantastische Atmosphären zum Leben erweckt. Der Hutmacher lässt die Teetassen tanzen, die Wasserpfeife der blauen Raupe blubbert, das schrille Lachen der Herzkönigin klingelt in den Ohren, da ertönt leise ein Glockenspiel, als die Grinsekatze erscheint und wieder verschwindet. Alice sucht sich traumartig einen Weg durch diese bizarre Welt, die sie zu überwältigen droht, wenn sie sich nicht rechtzeitig an etwas sehr wichtiges erinnert…

Text, Inszenierung, Performance, Bühnenbild: Leni Bohrmann. Frei nach den Büchern „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ von Lewis Carroll. Gefördert durch das Projektstipendium „Im Fokus: 6 Punkte für die Kultur“, Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur.


„Die große Kuppelshow“ – Improtheater Stupid Lovers

  • Freitag, 30. September, 20 Uhr

Menschen zu Verkuppeln ist eine aussterbende Kunst. Dabei sagt ein altes ostwestfälisches Sprichwort „Die wahre Liebe braucht einen Tritt in den Hintern, sonst passiert gar nichts.“

Während Dating-Plattformen im Grunde dasselbe machen, nicht unbedingt besser, aber mit weniger Charme, haben Kuppler und Kupplerinnen heute einen schlechten Ruf, den reinzuwaschen die STUPID LOVERS sich zur Aufgabe gemacht haben. Jeder sollte die Kunst des Verkuppelns beherrschen und so widmet sich dieser Abend der Einübung des „Wer passt zu wem?“ und „Ich lass Euch zwei dann mal allein!“. Die STUPID LOVERS zaubern spontan Dutzende von Figuren auf die Bühne, das Publikum kann die richtigen Pärchen zusammenpuzzeln und aufeinander loslassen. Eine Show genau zwischen Herzblatt, Highschool-Musical und Gott des Gemetzels.

Dieser Abend ersetzt fünf Flirtkurse, zwei Speed-Datings und 32 Disco-Besuche (nach Untersuchungen der Fake-University, Osterholz-Scharmbeck). Und letztendlich: Wenn alle alle mit allen verkuppeln, bleibt keiner allein!

Schauspiel: Nicole Erichsen & Gunter Lösel – Musik: Ebbi Grözinger

Dauer: ca. 90 Minuten, mit Pause


„frauen.mono.loge“

  • Samstag, 1. Oktober, 20 Uhr

Eine Frau sitzt allein vor Zuschauern. Im Theater. In Ihrer Leere, umgeben lediglich von Kleidung. Sie beginnt mit den Zuschauern zu sprechen, um diese Leere auszufüllen. Dabei redet sie sich in unterschiedliche innere Räume hinein, imaginiert Rollenfiguren, die ihren unterschiedlichen Seelenanteilen entsprechen. In Form von Frauen-Monologen aus der dramatischen Weltliteratur, über die Fiktion, erobert sie sich tatsächlich Welt und sich selbst. Wie weit ist das Spiel nur Spiel oder Selbsterforschungsreise? Dieser Abend ist ein rasanter Ritt im Frauensattel amazonengleich durch die Theatertexte der Jahrhunderte. Höchst unterhaltsam und zugleich mit Tiefgang! Eine literarische Collage. Wir entführen Sie auf eine innere Fluß-Reise voll Poesie und tiefer wie hoher Gefühle. Vielleicht auch ein Rausch… ein Traum… ein Spiel eben.

Eine Eigenproduktion des THEATERmobileSPIELE aus Karlsruhe.


„Mon Mari et Moi“

  • Montag, 3. Oktober, 20 Uhr

Shakti und Mathias sind MON MARI ET MOI und spielen „Lieder zum täglichen Gebrauch“! Die Wahrscheinlichkeit, sich nach einem MON MARI ET MOI-Konzertbesuch besser zu fühlen als vorher, ist hoch. Und das, obwohl Shakti (Gesang, manchmal auch Pianica und Autoharp) & Mathias Paqué (Gitarre und andere Effekthaschereien) echt keine Heile-Welt-Lieder spielen. Sie singen auch nicht über das, was man sowieso schon in den Nachrichten gehört hat. Ihre Songs sind ein kleines Schlupfloch aus dem Alltag. Deutschsprachige, eigenwillige Lieder, die durch wundersame Geschichten zusammengehalten werden. Geschichten von rosaroten Brillen, Gute-Laune-Verbreitern, Mädchen mit Provinzohrringen, dem Highlight der Woche, Schokoladeneis oder Tanzflächenrandsitzern. Wer Lust auf einen ungewöhnlichen Abend verspürt, kann sich bei einem MON MARI ET MOI-Konzert wunderbar aufgehoben fühlen. Nicht ohne Grund sind sie im Mai, Juni und Juli 2022 auf der Liederbestenliste gelandet. 


„Kontextloser Dauerstrom“ – Improshow unserer Jugendtheatergruppe

  • Freitag, 7. Oktober, 20 Uhr
  • Sonntag, 23. Oktober, 17 Uhr

Die Jugendgruppe „Dauerstrom“ stellt sich einer besonderen Herausforderung: Statt ein einstudiertes Stück zu performen, wird an den Abenden 7.10. und 23.10.2022 aus dem Stegreif gespielt und improvisiert, nach eigenem Konzept, wechselnden Voraussetzungen und mit einem latenten Hang zur Absurdität. Wo wir dabei am Ende landen? Finden wir es zusammen heraus! In fünf, vier, drei, zwei, eins, LOS!


Die Offene Bühne EXTRA

  • Mittwoch, 12. Oktober, 19 Uhr (ab 18 Uhr Feierabend-Suppe)

Herr Sö und so – das Comeback der Offenen Bühne im Theater in der Kurve! Zwei Jahre nach dem ersten Besuch des Virus fallen die Kleinkünstler*innen wieder in Hambach ein. Kabarettist Lars Sörensen präsentiert bekannte und unbekannte Gesichter, die sich oder neue Nummern auf den Brettern des Theater in der Kurve austesten wollen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Um 19:00 Uhr beginnt das Programm, ab 18:00 Uhr bieten wir die Tagessuppe von MIRA Salat- und Suppenbar an – perfekt für den Feierabend!


Kohlhaas – Moral High Ground

  • Samstag, 15. Oktober, 20 Uhr
  • Sonntag, 16. Oktober, 17 Uhr

Performativer Monolog mit Jonas Werling für Jugendliche ab 14 Jahren. Nach der Novelle “Michael Kohlhaas” von Heinrich von Kleist. Dauer: 75 Minuten.

Held oder Terrorist?

Michael Kohlhaas, erfolgreicher Unternehmer, gebildet, gerecht, hoch anerkannt, glücklich verheiratet, liebevoller Vater dreier Kinder, kurz: ein deutscher Bilderbuchbürger.

Nachdem ein Landadeliger zwei seiner Pferde schlecht behandelt hat und ihm Kompensation dafür verweigert wird, beginnt Kohlhaas einen schonungslosen Feldzug im Namen der Gerechtigkeit, dem sich immer mehr Menschen anschließen – und dem zahlreiche Unschuldige zum Opfer fallen.

Kohlhaas ist der prototypische Wutbürger, der in einer fast bewunderungswürdigen aber hochgefährlichen Konsequenz die Definition von Richtig und Falsch in die eigenen Hände nimmt und damit seinen eigenen Moralkodex erschafft. Kleists Novelle beschreibt detailliert einen Radikalisierungsprozess, ohne sich klar auf eine Seite zu schlagen und setzt damit einen aktiven Denkprozess über die Rechtfertigung von Gewalt für die “gute Sache” in Gang. “Kohlhaas – Moral High Ground” folgt diesem Ansatz und versucht – neben dem Nacherzählen der Geschichte – Kohlhaas ohnmächtige Wut fühlbar zu machen, seinen Schmerz, seine Brutalität, seinen Abfall vom Glauben an das System.

Jonas Werling erzählt Kleists 1808 verfasste Novelle nach und zieht Parallelen zum Jetzt: dem Misstrauen in den Staat, in die demokratische Grundordnung, dem Gefühl, in Wirklichkeit verarscht zu werden von „denen da oben“, dem diffusen Zweifel am Wahrheitsgehalt des Status quo. Radikalisierung ist kein Schalter, der umgelegt wird, sondern ein gradueller Prozess. Kleists Rezeptur, die einen redlichen Bürger in einen Extremisten verwandelt, ist zeitlos gültig.


Konzert: Wolfgang „Blueswolf“ Schuster

  • Samstag, 22. Oktober, 20 Uhr

Wolfgang „Blueswolf“ Schuster zählt seit vielen Jahren durch seine Präsenz in Funk und Fernsehen sowie die Veröffentlichung zahlreicher Tonträger vor allem im südwestdeutschen Raum zu den herausragenden Vertretern der Bluesszene. Die Zeitschrift „Jazzpodium“ widmete ihm einen ganzseitigen Artikel mit der Überschrift „Begnadeter ernsthafter Poet und überzeugender Bluesmusiker“, und die BAZ nennt ihn „eine Blueslegende“.

Neben Konzerten als Solist oder mit seiner Band teilt er sich regelmäßig die Bühne mit anderen prominenten Vertretern des Genres wie Timo Gross , Marion La Marché oder Peter Stahl. Auf der Burg Waldeck hinterließ er an der Seite von Adax Dörsam („Söhne Mannheims“) einen ebenso nachhaltigen Eindruck wie mit seiner eigenen Band in der Kaiserslauterer Kammgarn oder auf dem Wormser Jazzfestival. In den Medien viel beachtet wurde vor einigen Jahren die gemeinsam mit der verstorbenen Blues-und Rock-Ikone Hans Reffert („Guru Guru“) und dem „Heimatpoeten“ Michael Bauer veröffentlichte CD „Weltunnergangsblues“. Anfang 2020 erschien die zusammen mit dem Mundharmonika-Virtuosen Albert Koch aufgenommene CD „K-TOWN FRONT PORCH“.


Quelle: Theater in der Kurve