Frankenthal – Zum achten Mal wird der Frankenthaler Perron-Kunstpreis in der Sparte Porzellan verliehen. Das Thema zum diesjährigen Perron-Kunstpreis lautete: „Klassik triff auf Moderne.“ Eingereicht werden durften Stücke, die vom Stil her früheren Epochen zuzuordnen sind, aber auch moderne Interpretationen.

Entgegennehmen dürfen die diesjährigen Gewinnerinnen ihre Haupt- und Förderpreise im Rahmen einer Feierstunde und Ausstellungseröffnung im Kunsthaus am Samstag 13. Mai, 11 Uhr.  Die Laudatio hält Karin Bille, ehemalige Leiterin der Beratungsstelle Formgebung der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammer Rheinland-Pfalz. Musikalisch umrahmt wird die Feierstunde von Elke Wunderle.

Ab Sonntag, 14. Mai, sind alle in der Vorjurierung ausgewählten Werke in einer Ausstellung zu sehen. 

HAVEN (Foto: Schoemig)
HAVEN (Foto: Schoemig)

Hauptpreis an Claudia Schoemig

In der Hauptjurierung am 13. April haben sich die Juroren nach mehreren Durchgängen entschieden, den mit 4.500 Euro dotierten Kunstpreis an Claudia Schoemig aus Berlin zu verleihen. Mit ihrem Werk „Haven“ konnte sie sich gegen 70 Künstler aus dem gesamten Bundesgebiet und der Schweiz durchsetzen. Schoemig absolvierte eine Berufsausbildung zur Keramikerin bei Barbara Zehender, Jessdorf in Bayern. Es folgt eine Studienreise Keramik in die USA. Von 1994 bis 1998 betrieb sie eine eigene Keramikwerkstatt in Schonungen am Main. Von 1996 bis 2002 studierte Schoemig an der Kunsthochschule Kassel, der UdK Berlin und der KHB Berlin Freie Kunst.  Sie erhielt mehrere Preise, unter anderem den German Design Award 2018 in der Kategorie Excellent Produkt Design/ Tabletop, den Landespreis für Gestaltendes Handwerk der Handwerkskammer Berlin und Top 50 die besten deutschen Designer, AD Architectural Digest Magazin. 2010 gründete sie Schoemig Porzellan, Berlin.

Förderpreise an Lina Wiedwald und Romina Ried sowie Julia Wende

Die beiden mit jeweils 1.500 Euro dotierten Förderpreise für Künstler, die bei Einreichung der Werke nicht älter als 30 Jahre sind, gehen an Lina Wiedwald und Romina Ried, die das gemeinsame Werk „Zucker, Honig, Tee“ eingereicht haben, sowie an Julia Wende für „Separer“.

Die 1994 geborene Julia Wende studierte zunächst Industriedesign an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale), danach hängte Sie noch ein Studium in Product Design und Design of Porcelain, Ceramics and Glasse (MA) an. Sie absolvierte ein sechsmonatiges Austauschprogramm beim Arita College of Ceramics, Arita, Japan. 2022 gründete sie ein Designstudio und Porzellanwerkstatt zusammen mit Anna Wanitschke. 

Lina Wiedwald wurde 1996 in Neubrandenburg geboren. Sie studiert an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Keramik bei Professor Martin Neubert. Lina Wiedwald nahm an verschiedenen Ausstellungen teil z.B.  im Kunstmuseum Moritzburg.  Romina Ried, geboren 1996 in Kempten (Allgäu) machte zunächst eine Ausbildung an der Berufsfachschule für Holzbildhauerei in Oberammergau. Seit 2017 studiert sie an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) im Fachbereich Keramik bei Professor Martin Neubert.

Die Ausstellung

Die begleitende Ausstellung ist bis zum 11. Juni zu sehen und kann im Kunsthaus mittwochs bis samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Zu sehen sind alle Arbeiten, die die Jury für die Hauptjurierung ausgewählt hat: Werke von Lina Wiedwald, Romina Ried, Petra Bittl, Katrin Bohnacker Angela Burkhardt-Guallini, Kira Fröse, Bettina Graber-Reckziegel, Heinke Haberland, In Jung, Jungwoon Lee, Kristin Meyer, Heide Nonnenmacher, Nadia Pereira Benavente, Christiane Riemann, Jochen Rüth, Iris Schabert, Claudia Schoemig, Ulrike Seilacher, Zhifeng Song, Petra Staguhn, Annegret Streu, Kai-Uwe Tanneberg, Andrea Wach, Cornelie Weiß, Julia Wende, Dorothee Wenz, Yasuhiro Kuze, Meng-Chan Yu und Hyojung Yun.

Die Jury 

Die fünfköpfige Jury war besetzt durch Oberbürgermeister Martin Hebich, Gernot Frankhäuser, Landesmuseum Mainz, Karin Bille, ehemalige Leiterin Beratungsstelle Formgebung Mainz, Dr. Svenja Kriebel, Pfalzgalerie Kaiserslautern und Dr. Maria Lucia Weigel, Leiterin Erkenbertmuseum Frankenthal.

Mehr zum Perron-Kunstpreis 
Seit 1981 vergibt die Stadt Frankenthal in Abständen von zwei bzw. drei Jahren den Perron-Kunstpreis, der nach der Frankenthaler Künstlerfamilie Perron benannt ist. Der Perron-Kunstpreis hat das Ziel, Künstler aktiv zu fördern und möchte dem kulturellen Leben neue Impulse geben. Der Kunstpreis wird abwechselnd in den Sparten Grafik, Malerei, Plastik und Porzellan verliehen.  Nach 2002, 2005, 2008, 2011, 2014, 2017 wurde der letzte Perron-Kunstpreis in der Sparte Porzellan im Jahr 2020 ausgeschrieben.
Um den Perron-Kunstpreis 2023 hatten sich 70 Künstler aus Deutschland und der Schweiz beworben. 

Quelle: Stadtverwaltung Frankenthal