Haßloch – Das Konzertante Blasorchester des Musikvereins Haßloch lädt seine Gäste anläßlich des Herbstkonzerts zu großer Reise ein, frei nach Jules Verne: „In 8000 Takten um die Welt“.
Die Tour beginnt mit feurigen russischen Tanzmelodien, von Dmitri Schostakowitsch temporeich zu einer folkloristischen Collage verwoben.
Danach geht es mit Alfred Reed (seit vielen Jahren der erklärte Lieblingskomponist des Orchesters) in seiner 5. Suite für sinfonisches Blasorchester erst nach Amerika zu einem quirligen Hoe-Down, dann nach Italien zu einer höfischen Sarabande, gefolgt von einem rituellen Tanz in Japan bis nach Israel, wo man mit Klezmerklängen zu einer „Hora“ im Kreis herumwirbelt.
Die nächste Station der Reise ist England. Ralph Vaughan Williams, der vielleicht englischste Komponist überhaupt, hat alte Volkslieder wie „Seventeen Come Sunday“, „My Bonny Boy“, „Blow away the morning dew“ oder „John Barleycorn“ zu einer „English Folk Song Suite“ zusammengeführt, wo sie kunstvoll verarbeitet zu neuem sinfonischem Glanz gelangen.
Es folgt ein Abstecher in die Schweiz. Dort präsentieren Gruppen wie die „Fäaschtbänkler“ volkstümliche Blasmusik 2.0, ganz und gar unverstaubt und mit zeitgemäßem Groove – ganz nach dem Geschmack des Musikvereins Haßloch!
Vielleicht das Hauptwerk des Abends: die „Suite Francaise“ von Darius Milhaud. In der Provence aufgewachsen, floh der gebürtige Jude nach Ausbruch des 2. Weltkrieges in die USA. Dort komponierte er das Werk in der Hoffnung, den Amerikanern, die sein Heimatland so tapfer gegen die Nazis verteidigten, etwas von der reichen französischen Kultur zu vermitteln. Unter Verwendung traditioneller Volks- und Kinderlieder, aber auch eigener Melodien führt Milhaud Zuhörerinnen und Zuhörer durch fünf verschiedene Provinzen Frankreichs, in denen alliierte Armeen mit der französischen Untergrundbewegung um die Befreiung des Landes kämpften.
Neben der vom Bierflaschenetikett bekannten Harfe und der Fiddle ist die Flöte eines der wichtigsten irischen Instrumente. Mit „Celtic Flutes“ fängt das Flötenregister des Musikvereins die sprichwörtliche Melancholie, aber auch das sprichwörtliche Glück der Iren ein und läßt das Publikum daran teilhaben.
Nun schnell noch ein Zwischenstopp beim brasiliansischen Karneval, in Windeseile weiter nach Italien zum „Italian Festival“, bevor die Reise um die Welt zu guter Letzt in Deutschland endet, mit norddeutschen Volksliedern im ungewohnten Bigbandsound.
Es gibt also viel zu hören bei dieser musikalischen Weltreise – auch ohne Flugticket und Reisepass ist Jede und Jeder herzlich eingeladen, die Musik fremder Länder zu erleben!
Abreise ist am Samstag, 11. Oktober, um 19:30 Uhr in der Aula des Hannah-Arendt- Gymnasiums, die Reiseleitung hat Dirigent Jonathan Förster. Reiseverpflegung ist an Bord erhältlich.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende in die Reisekasse wird gebeten.
Quelle: Musikverein Haßloch e.V.