Dudenhofen – Buntes Herbstlaub, außergewöhnliche Naturphänomene und sogar tierische Begegnungen: Auf der letzten Landratswanderung des scheidenden Landrats Clemens Körner haben rund 50 Kreisbürgerinnen und Kreisbürger die Natur rund um Dudenhofen erkundet. Dabei gab es nicht nur viele spannende Informationen zum Gemeindewald und den im Land einzigartigen Binnen-Sanddünen, sondern auch Gelegenheit zum lockeren Plausch mit dem Landrat.

Ganz nach dem Vorbild des Bundespräsidenten Karl Carstens hatte sich Landrat Clemens Körner zu Beginn seiner Amtszeit vorgenommen, bei entspannten Wanderungen mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu kommen und dabei möglichst viele Orte des Kreises zu erwandern. Das ist ihm auch gelungen: Insgesamt 27 Landratswanderungen führten den Landrat in alle Himmelsrichtungen des Kreises und zu den Kreisbürgern.

„Die Rückmeldungen und auch meine persönliche Erfahrung mit den Landratswanderungen waren durchweg positiv. Aus den Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern konnte ich viele Ideen und Anregungen mitnehmen. Gleichzeitig eröffneten sich in diesem entschleunigten Format völlig neue Perspektiven auf die Kreisgemeinden, die man im Vorbeifahren so niemals erhalten hätte.“

Landrat Clemens Körner

Sven Ofer, Forstwirt in der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen, Natur- und Landschaftspfleger (Ranger) sowie aktives Mitglied im Natur- und Vogelschutzverein Dudenhofen und im Waldbauverein Ganerb, führte dabei die Wandergruppe an und erläuterte die Besonderheiten und Geschichte der einzelnen Stationen. Landrat Körner steuerte dabei zahlreiche Anekdoten – unter anderem aus seiner Zeit als Bürgermeister der Gemeinde – bei.

Vom Festplatz aus ging es auf der rund sieben Kilometer langen Wanderung zunächst zum Wasserwerk Dudenhofen und zum Beginn des Naturlehrpfades. Dieser wurde 1973 angelegt und beinhaltet rund 40 einheimische Bäume und Sträucher sowie ein paar Exoten, darunter etwa Mammutbäume. Vorbei am Platz des Weihnachtswaldbasars – der jedes Jahr am dritten Advent stattfindet – zog die Gruppe weiter zum sogenannten Kriegsbaum: Die rund 200 Jahre alte Kiefer ist ein Naturdenkmal und erinnert daran, dass hinter ihr elf Hektar Wald zu Beginn des 1. Weltkriegs kahlgeschlagen wurden.

Auf dem Sanddünenlehrpfad erlebten die Wanderer dann eine schöne Überraschung: Eine Gruppe von Ziegen entspannte seelenruhig auf der ersten Düne. Die Tiere sind Teil eines Pilot-Beweidungsprojekts zur Offenhaltung der Sanddünen und eroberten sofort die Herzen der Wandergruppe. Zahlreiche Fotos und ein paar Streicheleinheiten später ging es weiter zur zweiten Düne, wo Sven Ofer der interessierten Gruppe die spezielle und teils vom Aussterben bedrohte Flora und Fauna der Dünen erläuterte.

Auf einer Eichensaatfläche beschrieb Ofer die Bedeutung von sogenannten Zukunftsbäumen, die besonders gefördert und nicht gefällt werden. Ganz praktische Informationen gab es außerdem zu den aufgemalten Zeichen, die auf manchen Bäumen zu finden sind, und den Rettungspunkten im Wald, die im Notfall von Bedeutung sein können.

Den Abschluss der Wanderung beging die Gruppe anschließend im neuen Pfarrheim „Plus.Punkt“, wo die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Versorgung des Katastrophenschutzes bereits mit einem wärmenden Eintopf auf die Wanderer wartete. Und so ging bei vielen guten Gesprächen und in gemütlicher Atmosphäre die schöne Tradition der Landratswanderung zu Ende.


Quelle: Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis