Dahn – Mit „Struktur schafft Bewusstsein“ präsentiert die Kreisgalerie Südwestpfalz von 11. Januar bis 8. Februar in Dahn Werke von Klaus Kadel-Magin. Die Ausstellung steht dienstags bis sonntags zwischen 15 und 18 Uhr vier Wochen kostenfrei für den Besuch offen.
Das Bläserensemble Brassless der Kreismusikschule Südwestpfalz gibt der Vernissage am 11. Januar um 11 Uhr den musikalischen Rahmen. Kadel-Magin führt selbst in seine Ausstellung ein und beantwortet dem interessierten Publikum gerne Fragen dazu. Er sieht seine Kunst als Visualisierung des Prinzips einer Struktur, die sich nicht fassen lässt, sich über immer weitere Strukturen und Prinzipien offenbart. In immer neuen Variationen werden Linien und Geflechte entwickelt und weitergesponnen. Zu fassen sind die Formen nicht. Weil die Formen immer wieder entgleiten, um sich in weitere Formen zu manifestieren.
„Dadurch ergeben sich unzählige neue Strukturen und Prinzipien, denn das Gestaltungsprinzip ist kontinuierlich im Fluss.“
Klaus Kadel-Magin
aus. Die Formen in seiner Kunst offenbaren eine Ahnung von diesem Prinzip. Oder besser: Die von ihm begonnene Prinzipienkette setzt sich immer weiter fort, geprägt von Überlagerungen des Ungreifbaren. Eine Kunst, in der sich die Formen ständig entziehen. Klaus Kadel-Magin kommt 1987 anlässlich der Ausstellung Kunstprozesse zur Kunst. Im gleichnamigen Verein wirkt er über zwei Jahrzehnte, unter anderem zehn Jahre lang als Vorsitzender. 2007 wechselt er zu dem von Stephan Balkenhol gegründeten Künstlerkollektiv Artopie im lothringischen Meisenthal, wo er sein Atelier neben den Ateliers renommierter französischer Künstler wie Damien Deroubaix und Jérôme Zonder bezieht. Im interdisziplinären Austausch mit französischen, belgischen und deutschen Künstlern entwickelt Kadel-Magin seine Art des Siebdrucks, die er bis heute praktiziert und stets weiterentwickelt. Wichtig ist dem Künstler die Städtepartnerschaft zwischen Pirmasens und Poissy, für die er sich vielfältig engagiert. Mit Jean-Marie Péchenart stellte Kadel-Magin im Januar 2022 in der Kreisgalerie aus. In einer Siebdruckserie überlagern beide Künstler ihre Arbeiten zu einem gemeinsamen Werk. Diese Vorgehensweise setzt Kadel-Magin aktuell mit Philippe Orville aus Poissy fort, der Mitglied des Partnervereins Art’n’Co ist. In der Kreisgalerie präsentiert der Künstler mit einer Fashionreihe, die er als suprematistisch definiert, mehr als Siebdrucke. Sein im vergangenen Jahr entworfenes suprematistisches T-Shirt ist ein Second-Hand-Shirt, das über die Technik des Siebdrucks mit einer signifikanten Linie oder einem Rechteck bedruckt wird. Mit dieser Reduktion will sich der Künstler auf das Wesentliche besinnen. Die Linie oder das Rechteck ohne Text oder Logo verwirrt den Betrachter und lenkt die Aufmerksamkeit unweigerlich auf den Träger des T-Shirts. Kadel-Magin erklärt dies zu seinem Projekt:
„Das suprematistische T-Shirt wird die Welt verändern, weil es die Blicke auf den Träger lenkt und seinen eigenen Mikrokosmos transformiert. Dadurch entsteht ein Erkenntnisgewinn für jeden, der das T-Shirt trägt. Das suprematistische T-Shirt wird sein Leben verändern.“
Kadel-Magin
Quelle: Kreisverwaltung Südwestpfalz




