Manche Bräuche oder Traditionen sind so besonders, dass sie in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen werden. In der Pfalz schaffte das eine tief verwurzelte, lebendige Alltagskultur: die Hüttenkultur. Seit März 2021 gehört sie offiziell zum Immateriellen Kulturerbe der Bundesrepublik Deutschland – eine Auszeichnung der UNESCO, welche die Bedeutung dieser besonderen Form der Gastlichkeit würdigt.

Denn das, was in der Pfalz entlang von Wanderwegen selbstverständlich erscheint, ist in Deutschland einzigartig: Über 100 bewirtschaftete Hütten, Waldgaststätten und Wanderheime laden zur Rast ein – manche davon sogar mit Übernachtungsmöglichkeit.

Die Ursprünge dieser Hüttenkultur reichen über 120 Jahre zurück. Viele der Hütten werden vom Pfälzerwald-Verein oder den Naturfreunden Pfalz betrieben – oft ehrenamtlich, mit viel Herzblut und meist am Wochenende. Diese Häuser sind mehr als reine Raststationen: Sie sind Orte der Begegnung, der Gemeinschaft und der regionalen Identität. Dort kommen Wanderer, Einheimische und Gäste zusammen, tauschen Geschichten aus, stoßen an – mit einer spritzigen Rieslingschorle im Dubbeglas – und genießen klassische Pfälzer Spezialitäten wie Saumagen, Leberknödel, Bratwurst, Zwiebelkuchen und Dampfnudeln. Das gebräuchliche Dubbeglas fasst einen halben Liter, was einem echten Schoppen entspricht. Charakteristisch für das Glas sind zum einen die konische Form und zum anderen die „Dubbe“ (Tupfen). Die runden Vertiefungen sorgen für eine bessere Griffigkeit.

Aussicht vom Wildsaukopf (Foto: H. Zinsmeister / Pfalz-Touristik e.V.)
Aussicht vom Wildsaukopf (Foto: H. Zinsmeister / Pfalz-Touristik e.V.)

Thematisches Wegenetz und Hüttenvielfalt beim „Wandermenü Pfalz“

Die Hütten liegen oft idyllisch mitten im Wald und sind perfekt in das gut ausgeschilderte Wanderwegenetz des Pfälzerwaldes eingebunden. Ob Familienausflug, ambitionierte Tagestour oder entspannte Genusswanderung – eine Einkehr gehört in der Pfalz einfach dazu. Genau dieses Zusammenspiel aus Natur, Bewegung, Kulinarik und Begegnung macht die Hüttenkultur zu einem wichtigen Bestandteil des Lebensgefühls in der Region.

Ein Tipp für alle, die den Pfälzerwald aktiv entdecken wollen, ist das „Wandermenü Pfalz“ – ein thematisches Wegenetz, das Wanderfreude und Hüttenvielfalt auf genussvolle Weise verbindet. Wer in der Pfalz wandern will, den erwartet ein reich gedeckter Tisch: Von kurzen, flach verlaufenden Touren über abwechslungsreiche Tageswanderungen bis hin zu drei Fernwanderwegen zwischen 114 und 172 Kilometern Länge – für jedes Niveau ist etwas dabei. Insgesamt 58 bestens markierte Prädikatswege mit fast 1300 Kilometern Strecke bilden die Grundlage des „Wandermenüs“. Streckenwanderungen, Rundtouren, Grenzgänge ins benachbarte Elsass – das Angebot ist so vielfältig wie die Landschaft selbst.

Weitere Informationen zur Region unter www.rlp-tourismus.de/pfalz

Weitere Informationen zu einer beispielhaften Auswahl an Pfälzerwaldhütten unter www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de/de/liste/pfaelzer-ferwanderwege-top-10-huetten/220351145/

Quelle: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH