Mainz – Mit dem Festival „No strings attached“ in Mainz ist der 34. Kultursommer Rheinland-Pfalz am vergangenen Wochenende dort erfolgreich zu Ende gegangen, wo er auch Ende April eröffnet wurde. Vielen wird noch der spektakuläre Druck der größten Bibelseite der Welt in Erinnerung sein, der das Kulturfest zur Eröffnung des Kultursommers geprägt hat.

„Mit dem Motto ‚FOREVER YOUNG?‘ haben wir ins Schwarze getroffen, denn es hat die Kulturschaffenden des Landes stark inspiriert. Die Themen, die in vielen Projekten künstlerisch aufgegriffen wurden, sind derzeit aktueller denn je.“

Kulturministerin Katharina Binz bei der heutigen Pressekonferenz in Mainz

Ob Longevity (Langlebigkeit) oder Ageismus (Altersdiskriminierung), ob Nachwuchsförderung oder die Begegnung der Generationen: Ein Großteil der fast 230 Projekte von Mai bis Oktober hat das Motto 2025 umgesetzt.

Junge Menschen an die Kultur heranzuführen, gelang u.a. der „Mitmach-Ausstellung“ in Ingelheim mit ihrem herausfordernden Thema „Erzähl mir was vom Tod“, dem Festival „Sommerheckmeck“ in Trier und in der Eifel sowie „Kopfüber“, dem Theatertreffen für junges Publikum, das in seiner 6. Auflage im Rahmen des Mainzer Kindertheaterfestivals stattfand.

Junge Kunstschaffende traten ebenfalls besonders in den Fokus: Für die Ausstellung „Forever young – Abgründe einer verlorenen Jugend“ in Koblenz arbeiteten jüngere mit erfahreneren Künstlerinnen und Künstlern in Tandems zusammen, die LandesJugendEnsembles widmeten sich mit Konzerten unter dem Titel „Vom Dunkeln ins Helle“ dem 80-jährigen Endes des Zweiten Weltkriegs und das 1. Orgelfestival für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 15 Jahren führte junge Musikerinnen und Musiker und ihre Familien nach Mainz. Im Rahmen der ORGELwochen des Kultursommers begeisterten zudem junge Talente aus rheinland-pfälzischen Bistümern und Dekanaten ebenso wie die 99-jährige spanische Organistin Montserrat Torrent i Serra, die auch im hohen Alter als Künstlerin und Dozentin weiterhin geschätzt ist.

Um das Älterwerden ging es u.a. auch bei den Westerwälder Literaturtagen oder der philosophisch-literarischen Reihe „Denkbares“, bei den Ausstellungen „Die Kunst des Alterns“ in Landau und „Tardigrada“ in Kaiserslautern sowie im Theaterstück „Operation Jungbrunnen“ der Schauspielerinnen Astrid Sacher und Gaby Mohr.

Evergreens wurden auch abseits der Städte neu interpretiert: wie z.B. Goethes „Faust“ als Stationentheater in der Südpfalz, die „Carmina Burana“ mit Chor und der innovativen Klassikband Spark in der Region Kusel und in Idar-Oberstein oder bei der Aufführung des „Schinderhannes“ in Hottenbach im Hunsrück.

Besondere Meilensteine gab es in diesem Jahr bei verschiedenen Projekten im Rahmen des Kultursommers: Das Mainzer Theaterfestival „Grenzenlos Kultur“ und das Moselmusikfestival bekommen neue Leitungsteams, zudem beging das Moselmusikfestival sein 40. Jubiläum, das Mittelrhein Musikfestival besteht seit 25 Jahren, RheinVokal und das PUK, das Museum für Puppentheaterkultur in Bad Kreuznach, feierten ihr 20. Jubiläum. Wieder zurück ist der Inselsommer in Ludwigshafen, jetzt mit einem neuen Trägerverbund. Die Zukunft ist hier also gesichert.

In die kommende Saison blickte dann auch Teneka Beckers, die Geschäftsführerin des Kultursommers: 2026 wird es um „Die Goldenen Zwanziger“ gehen.

„Man merkt jetzt schon, dass der Blick 100 Jahre zurück und auch der Bezug zu den aktuellen 20er Jahren die Kulturschaffenden ebenfalls sehr fasziniert. Zum Stichtag 31.10.2025 sind mehr Anträge eingegangen als im Vorjahr. Wir sind gespannt auf die vielen neuen Projektideen!“ 

Teneka Beckers

Kulturministerin Binz betonte, dass auch der Kultursommer selbst immer wieder neue Ideen umsetzt:

„In Nassau entsteht derzeit dank der großzügigen Förderung der Leifheit-Stiftung mit dem regionalen Kulturprojektebüro eine Außenstelle, die gezielt auf die Bedürfnisse der Kulturakteurinnen und -akteure im rechtsrheinischen Rheinland-Pfalz eingehen kann. Zu seinem 35. Geburtstag in 2026 erweitert der Kultursommer damit seine Möglichkeiten zur Projektunterstützung auf ganz neue Art und Weise.“

Kulturministerin Binz

Zum Abschluss dankte Kulturministerin Binz allen Kulturschaffenden herzlich für ihre wertvolle Arbeit in den Städten und insbesondere auch in den ländlichen Regionen von Rheinland-Pfalz.


Quelle: Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration