Edenkoben / Maikammer – Von Oktober bis Ende November 2023 plant das Forstamt Haardt auf 1175 Hektar den durch Luftschadstoffe belasteten Kommunalwald im Bereich der Forstreviere Edenkoben und Kalmit – dies sind die Wälder auf den Gemarkungen Altdorf, Böbingen, Gommersheim, Venningen, Edenkoben, Kirrweiler, Maikammer und St. Martin – kalken zu lassen. Hierzu werden bei günstigem Flugwetter per Hubschrauber pro Hektar drei Tonnen naturbelassener Magnesiumkalk regionaler Herkunft ausgebracht. So soll die Bodenversauerung abgepuffert werden.

Auch Jahre nach der ersten Bodenschutzkalkung und einer deutlich verbesserten Luftreinhaltepolitik brauchen die besagten Waldgebiete auch weiterhin die Hilfe der Forstleute. Säurealtlasten und aktuell immer noch überhöhte Stickstoffeinträge machen den nährstoffarmen Standorten und den darauf wachsenden Wäldern weiterhin zu schaffen. Für Waldbesucher besteht keine Gefahr. Die Gemeinden erhalten für diese Maßnahme eine großzügige Förderung.

Säureeinträge durch in Regenwasser gelöste Luftschadstoffe abpuffern

Ziel der Bodenschutzkalkung ist es, die Säureeinträge durch Luftschadstoffe in den Waldböden abzupuffern und eine ausgeglichenere Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

„Damit stabilisieren wir die aufstockenden Wälder.“

Michael Leschnig, Leiter des Forstamts Haardt

Dass dies funktioniert, zeigen Forschungsarbeiten. Insbesondere ärmere Waldstandorte weisen durch die jahrzehntelangen Einträge eine Versauerungsaltlast auf, die die Waldökosysteme und ihre Funktionen nach wie vor beeinträchtigen. Untersuchungen der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt zeigen außerdem, dass die Stickstoffeinträge auf einigen Standorten die ökologische Belastungsgrenze übersteigen. Die Folgen sind vor allem Bodenversauerungen und Nährstoffungleichgewichte, die zu Vitalitätsverlusten der Bäume führen.

Bodenschutzkalkung ist keine Düngung

Die Bodenschutzkalkung muss von der in der Landwirtschaft gebräuchlichen Bodendüngung unterschieden werden. Eine Düngung dient in erster Linie der Steigerung der Ertragskraft der Böden, um zum Beispiel das Fehlen eines einzelnen Nährstoffs auszugleichen. Waldstandorte hingegen werden gekalkt, um die durch die Stoffeinträge geschädigte Bodenstruktur zu verbessern, den Regenwurmbesatz zu stärken, die Bodenchemie auszugleichen, eine artenreichere Bodenvegetation zu ermöglichen und die natürliche Verjüngung der Waldbestände zu fördern.

Detailplanung verhindert unerwünschte Nebenwirkungen

Begrenzte Ausbringungszeiträume, die Dosierung der Aufwandmenge, der konsequente Ausschluss von Gewässern, Bachläufen oder naturschutzrelevanter Waldflächen sowie die Beachtung von Mindestabständen minimieren unerwünschte Nebenwirkungen. In den Forstrevieren Edenkoben und Kalmit wird planmäßig ab der 1.Oktoberwoche 2023 mittels Hubschrauber gekalkt – geeignetes Flugwetter vorausgesetzt. Für Waldbesucher kann es kurzfristig zu Beeinträchtigungen beim Betreten des Waldes kommen. Das Forstamt Haardt bittet um Verständnis und rät dazu, während der Arbeiten den betreffenden Waldbereich zu meiden. Der ausgebrachte Naturkalk ist zwar vollkommen ungefährlich, gleichwohl kann es durch die Feinpartikel aber zur Verunreinigung von Kleidungsstücken kommen.


Quelle: Forstamt Haardt