Landau – Im Rahmen ihrer Masterarbeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Paul Dierkes (Außerschulisches Lernen, Experimentalunterricht, eLearning, Neue Medien und Zootierbiologie) an der Goethe-Universität Frankfurt entwickelt Alyna Görlitz zusammen mit ihrem Betreuer Dr. Sebastian Schneider ein KI-gestütztes System zur passiven bioakustischen Überwachung von Lemuren in Madagaskar.
Ziel ist es, den hohen zeitlichen und personellen Aufwand herkömmlicher Monitoring-Methoden zu reduzieren und gleichzeitig eine zuverlässige, langfristige Erfassung der Vielfalt der unterschiedlichen Lemurenarten auf Madagaskar, wo diese Arten endemisch und zudem bedroht sind, zu ermöglichen.
Dafür wird eine Künstliche Intelligenz mit Tonaufnahmen trainiert, die aus zwei Hauptquellen stammen: aus dem Freiland in Madagaskar sowie aus europäischen Zoos. Die Zooaufnahmen liefern qualitativ hochwertige, artspezifische Referenzvokalisationen, die entscheidend für die Trainingsqualität des Modells sind.
Im Juli 2025 wurden die Lautäußerungen der Kattagruppe im Zoo Landau sowohl im Innen- als auch im Außengehege rund um die Uhr über vier Hochleistungs-Aufzeichnungsgeräte erfasst. Langfristig soll die entwickelte Methode dabei helfen, verschiedene Lemurenarten effizient in wiederaufzuforstenden Waldfragmenten zu identifizieren und so vor allem die Naturschutzinitiative TBSE (Tropical Biodiversity & Social Enterprise) in Süd-Madagaskar gezielt zu unterstützen.
Da Lemuren wichtige Samenverbreiter sind, trägt dieses Projekt nicht nur zum Schutz der bedrohten Primaten, sondern ebenso aktiv auch zur ökologischen Wiederherstellung degradierter Lebensräume bei.
Die Biologin Dr. Christina Schubert ist im Zoo Landau für die Akquise und Betreuung von Forschungsvorhaben zuständig.
„Diese Arbeit von Frau Görlitz zeigt, wie wichtig Zoos für die Umsetzung von Forschungsvorhaben zum Erhalt von Arten im natürlichen Lebensraum sind“,
freut sich Schubert über das aktuelle Projekt.
Eine komplett nicht-invasive Methode liefert wichtige Daten zum Erhalt der Kattas auf Madagaskar – und die neugierigen Tiere hatten beim Aufhängen der Datenlogger auch noch ihren Spaß!
Quelle: Zoo Landau in der Pfalz