Ludwigshafen – Immer mehr Gartenbesitzer setzen auf Mähroboter, um ihre Rasenflächen zu pflegen. Doch diese praktischen Helfer bergen eine ernste Gefahr für Igel: Zunehmend werden Tiere in der Dämmerung oder nachts von Mährobotern verletzt – die meisten von ihnen überleben die Verletzungen nicht. Um das zu vermeiden, haben die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Pfalz-Kreises und die Igelfreunde Rhein-Pfalz ein paar Tipps für Gartenbesitzer zusammengestellt.

Igel sind streng geschützt – und akut gefährdet

Igel stehen unter besonderem Artenschutz (§ 44 Bundesnaturschutzgesetz). Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft die Art bereits als stark rückläufig ein. Auch in Deutschland gelten Igel als „potenziell gefährdet“ und sind in der Roten Liste aufgeführt. Die nachtaktiven Tiere sind häufig in Gärten unterwegs – insbesondere in Wohngebieten, wo sie Zuflucht und Nahrung suchen.

Verletzte Igel: Stille Opfer im Garten

Die aktuellen technischen Systeme handelsüblicher Mähroboter erkennen Igel bislang leider nicht zuverlässig. Zudem flüchten Igel bei Gefahr nicht, sondern bleiben aus Schutzreflex stehen und rollen sich zu einer Stachelkugel zusammen. Igel geben außerdem keine Schmerzenslaute von sich – kommt es zu einer Verletzung, werden die Tiere also oft gar nicht oder viel zu spät entdeckt und verenden in den meisten Fällen qualvoll.

Verletzen oder töten Mähroboter geschützte Tierarten, handelt es sich um einen Verstoß gegen das Verletzungs- und Tötungsverbot nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Wer also einen Mähroboter im Garten hat, hat auch dafür Sorge zu tragen, dass dieser keine wildlebenden Tiere verletzt oder tötet. Damit leistet jede Bürgerin und jeder Bürger einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.

Was Gartenbesitzer jetzt beachten sollten:

  • Der Betrieb des Mähroboters in der Dämmerung oder bei Dunkelheit sollte unbedingt vermieden werden
  • Gartenbesitzer sollten sicherstellen, dass der Mähroboter spätestens 30 Minuten vor Sonnenuntergang ausgeschaltet wird und frühestens 30 Minuten nach Sonnenaufgang wieder arbeitet. Nur so können sie verhindern, dass Igel und andere Kleintiere, die in den Abend- und Nachtstunden aktiv und auf Nahrungssuche sind, verletzt oder getötet werden.
  • Wer einen verletzten Igel findet, muss diesen möglichst schnell zum Tierarzt oder in eine Tierklinik bringen. Dort können die Tiere fachgerecht untersucht und versorgt werden – oft ist das ihre einzige Überlebenschance.
Jede Igelhilfe ist wichtig, muss aber auch richtig sein! Bei weiteren Fragen rund um das Thema Igel und Igelschutz helfen die Igelfreunde Rhein-Pfalz gerne weiter: https://igelfreunde-rp.de oder auf Facebook unter https://www.facebook.com/IgelfreundeRP.

Quelle: Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis