Speyer – Die SchUM-Kulturtage 2025 in Speyer haben in diesem Jahr eine spürbar gestiegene Resonanz erfahren. Unter Beteiligung verschiedener Veranstalter präsentierte die städtisch organisierte Veranstaltungsreihe ein vielseitiges Programm, das jüdische Kultur, Geschichte und Musik eindrucksvoll erlebbar machte.
Den Auftakt bildete ein gemeinsames Chorprojekt des Mozartchors Speyer, des Wormser Kammerensembles und des Ensembles Chordial aus Mainz. Mit Leonard Bernsteins Chichester Psalms und der Uraufführung von Kabbala – Die Wege des Lichts von Enjott Schneider gelang ein kraftvoller Brückenschlag zwischen jüdischer Tradition und zeitgenössischer Komposition vor der beeindruckenden Kulisse des Doms.
Ein weiterer Höhepunkt war das nahezu ausverkaufte Abschlusskonzert des Shani Oshri Trios („Orient meets Klassik“). Begleitet von Gitarre, Ney und Lavta nahm die Sängerin ihr Publikum mit auf eine berührende musikalische Reise durch Opernarien, barocke Werke, ladinische Psalmen und jemenitisch-persische Frauenlieder. Ergänzt wurde das Konzertprogramm durch Auftritte der Klezmer-Band Stetl Tov, von Kantor Benjamin Maroko & Sofia Moeva sowie des Ensembles Illuminations Musicales.
Neben den musikalischen Darbietungen überzeugten auch die weiteren Programmpunkte der Kulturtage. Die Ausstellung Die Symbole von SchUM mit Linolschnitten von Bence Illyes und Judit Borsi, den SchUM-Stipendiaten 2024, im Typographischen Kabinett sowie der SchUM-Büchertisch in der Stadtbibliothek zogen mehrere hundert Interessierte an. Führungen, Vorträge und eine Lesung boten zusätzliche Impulse und vertiefte Einblicke in das jüdische Erbe der SchUM-Stätten. Auch die Gedenkveranstaltungen zum 9. November sowie die Stolpersteinverlegung fielen in diesem Jahr in den Zeitraum der Kulturtage und machten jüdische Geschichte sichtbar in der Gegenwart erfahrbar. Insgesamt überschritten die Veranstaltungen in diesem Jahr erstmals die Marke von 1.000 Teilnehmern.
„Die SchUM-Kulturtage zeigen, wie unverzichtbar ein waches demokratisches Bewusstsein und die offene Auseinandersetzung mit unserer Geschichte sind. Jüdisches Leben gehört zu den Grundlagen unseres städtischen und gesellschaftlichen Miteinanders – es zu schützen, sichtbar zu machen und gemeinsam weiterzuentwickeln, ist ein Auftrag an uns alle. Dass so viele Menschen die Angebote wahrnehmen, ermutigt uns, diesen Weg konsequent fortzusetzen.“
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler
Mit ihrer Mischung aus Erinnerungskultur, Bildung und lebendiger Musik unterstrichen die SchUM-Kulturtage 2025 die Bedeutung der SchUM-Stätten nicht nur als UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch als aktiven kulturellen Begegnungsort in Speyer.
Quelle: Stadt Speyer




