Ludwigshafen – Zu seiner fünften Stadtführung mit dem Thema „Stadtentsiegelung“ 2025 lädt Helmut van der Buchholz am Donnerstag, 24. Juli. Zu Fuß geht es gut 3 km durch die Ludwigshafener Innenstadt, um zu erforschen, ob Ludwigshafen wirklich mehr Flächen mit Asphalt und Beton hat als andere Orte und was man evtl. dagegen tun kann.
Denn auch in der Disziplin „versiegelte Flächen“ hat Ludwigshafen im nationalen Vergleich einen Spitzenplatz errungen. Durch den Bau von Straßen, asphaltierten Wegen und Plätzen, Häusern, Gewerbeanlagen und Industriegebieten wurden freie Flächen in großem Umfang versiegelt. Hierdurch kann (zumindest in der Innenstadt) deutlich weniger Regenwasser versickern und muss aufwendig durch die Kanalisation abgeleitet werden.
Doch nicht nur das: Versiegelungen absorbieren deutlich mehr Energie aus der Sonneneinstrahlung; so kommt es an heißen Tagen zu einer starken Erwärmung der Stadt, die auch in der Nacht nur unzureichend abkühlen kann. Zusammen mit der fehlenden Schattenwirkung der Pflanzen und deren fehlender Wasserverdunstung wird so das städtische Kleinklima negativ beeinflusst.
Bodenversiegelung beeinträchtigt auch die natürliche Bodenfruchtbarkeit. Da die Böden unter dem Asphalt dauerhaft von Luft und Wasser abgeschlossen sind, gehen gehen hier die Bodenorganismen zugrunde; damit verliert der Boden die Fähigkeit zum Aufbau von fruchtbarem Boden, was auch noch längere Zeit nach einer Entsiegelung andauert.
Um das alles zu verhindern, bedarf es in unseren Innenstädten einer Entsiegelung von Flächen. Auf der Tour soll demonstriert werden, wo hier innerstädtische Flächen ohne allzu großen Aufwand entsiegelt werden können. Im besten Fall entwickeln die Teilnehmer der Tour eigene, persönliche Ideen und Gedanken über die Stadt und bringen diese aktiv in die öffentliche Diskussion ein. Und wer weiß, vielleicht gibt es danach eine Bürgerinitiative, die sich für mehr Grün in der Stadt einsetzt.
Start ist am 24.07.2025 um 18:00 Uhr am Brunnen auf dem Friedrich-Wilhelm-Wagner-Platz (gegenüber Café Vittoria). Die Tour ist auf ca. zwei Stunden ausgelegt, kostet kein Geld und findet bei (fast) jeder Witterung statt.Eine anschließende Einkehr ist nicht ausgeschlossen.
Seit 2018 führt Helmut van der Buchholz große und kleine Gruppen mit seinen etwas anderen Touren (Germany’s Ugliest City Tours) durch die erweiterte Innenstadt. Dabei geht es darum, den Blick auf alltägliche Dinge zu schärfen, das Publikum zum Nachenken anzuregen nicht zuletzt um die Frage, wie denn Begriffe wie „hübsch“ und „hässlich“ in unseren Köpfen entstehen und was man eventuell tun kann, um der Stadt wieder mehr Selbstbewusstsein zu geben. Denn eine andere Stadt ist nicht nur vorstellbar, sondern auch möglich. Aber dazu muss man sie zumindest auch wollen.
Quelle: Helmut van der Buchholz