Edenkoben – Am Mittwoch, 9. Juli 2025, hatte der Heimatbund Edenkoben e.V.  in den Museumsspeicher eingeladen und es blieb keiner der vorbereiteten Sitzplätze frei.

Schon in der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Heimatbunds, Bernd Guntermann, wurde ein Gefühl für die Zeit vor 500 Jahren heraufbeschworen. Die Musik von Rüdiger Böhm und Paul Reinig zur Begrüßung versetzte die Zuhörenden endgültig in die entsprechende Stimmung und begleitete während der gesamten Lesung mit unterschiedlichsten Instrumenten und Gesang.

Drei Mitwirkende des Literarischen Vereins, Sektion Kaiserslautern, Birgit Heid, Winfried Anslinger und Ursula Dörler, hatten sich eingefunden und stellten das Buch des Historischen Arbeitskreises des Bürgerkriegshauses Nußdorf: „Bauernkrieg zu Nußdorf angefangen“ vor, das auch erworben werden konnte. Ihre Art es mit viel Herzblut und Empathie teilweise als Belletristik und in Gedichtform vorzutragen, machte diese Veranstaltung zu Erlebnis der besonderen Art.

Der sogenannte Nussdorfer Haufen, der sich bei der Kirchweih in Nußdorf am 23. April 1525 mit jeder Menge Wein und heiß geredeten Köpfen  auf den Weg machte, zog durch das Siebeldinger Tal zum Geilweiler Hof. Dieser gehörte seinerzeit zum Kloster Eußerthal und man wollte den verhassten Pfaffen, die den freien Zugang zum Wald, zu den Wasserläufen und Fischteichen sperrten und zudem noch Abgaben verlangten, eine Lektion erteilen. 

Der Weg führte weiter und u. a. erreichten sie auch das Kloster Heilsbruck in Edenkoben, das wie Eußerthal zum Orden der Zisterzienser gehörte. In Edenkoben, als Frauenkloster, hatte die Horde leichtes Spiel und hauste 2 Tage und es wurden mit Sicherheit nicht nur die Speisekammer und der Weinkeller geplündert. Letztendlich ging das Kloster in Falmmen auf, was von den Pfälzer Heimatmaler, Fritz Lederle, später festgehalten wurde und als Original im Museumsflur hängt.

Die literarische Erzählung veranschaulichte den Alltag und die Nöte der Bauern, die aufgeheizte Stimmung und die aussichtslosen Kämpfe, die in der Schlacht bei Pfeddersheim ihr blutiges Ende fanden.

Der Heimatbund, als guter Gastgeber, gewährte freien Eintritt und verwöhnte sowohl in der Pause als auch abschließend beim geselligen Beisammensein mit Edenkobener Weinen.


Quelle: Heimatbund Edenkoben