Dahn – Die Kreisgalerie Südwestpfalz zeigt von 7. September bis 5. Oktober in Dahn die Ausstellung von Georg Becker und Gisela Becker-Berens mit dem Titel Skulptur begegnet Lyrik.
Matthias Strugalla führt bei der Vernissage am 7. September um 11 Uhr in die Ausstellung ein, musikalisch umrahmt mit Piano und Gitarre von Dr. Volodymyr und Dr. Yanina Zhurba, Lehrkräfte der Kreismusikschule Südwestpfalz. Nach der Vernissage, bei der Becker-Berens aus ihren Werken liest, stehen die Werke des Künstlerpaares vier Wochen dienstags bis sonntags zwischen 15 und 18 Uhr kostenfrei für den Besuch offen.
Die Skulpturen erschafft Georg Becker jeweils am Stück aus einem Stamm oder dem Ast eines Baumes. Als Material verwendet er heimische Hölzer, oft Walnuss, Pflaume, Wildkirsche, Eiche oder Linde. Diese haben ihre individuellen Eigenheiten. Dies drückt sich in der Holzfarbe und der Textur des Holzes aus.
„Grundsätzlich gebe ich meinen Skulpturen eine Bewegung“,
weist Becker auf Spiralen und Spitzen hin, die sich einander zu- oder voneinander abwenden. Öffnungen gewähren dabei Durchblicke.
„In der Regel gehe ich bei der Gestaltung mit der Faser, betone die Maserung des Holzes.“
Am Ende des Arbeitsprozesses mit verschiedenen Werkzeugen gibt der Künstler seiner Arbeit einen letzten Schliff von Hand. So spürt er kleine Kanten und Unebenheiten auf und glättet sie. Abschließend werden die Skulpturen gewachst und geölt, denn die fertigen Arbeiten sollen zum Berühren einladen.

Skulptur und Lyrik im Dialog
Inhaltlich gehen beide Kunstformen ein Zwiegespräch ein, das vom Zuschauer interpretiert werden möchte. Skulpturen und Gedichte sind einander zugeordnet. Die Skulpturen stehen räumlich im Vordergrund, während daneben an der Wand ein Gedicht der Dichterin Gisela Becker-Berens hängt, das thematisch dazu passt. Der kreative Prozess ähnelt sich bei beiden Künstlern: Aus dem groben Holz erarbeitet Georg Becker durch verschiedene Arbeitsprozesse feinpolierte Skulpturen, die häufig eine große Leichtigkeit durch Drehung, Durchbrüche, ihre meist vertikale Bewegung vorweisen. Die Gedichte entstehen zuerst als Gedanke oder Wortgerüst und werden von Gisela Becker-Berens überarbeitet, bis die endgültige Fassung steht. Dafür schreibt sie alles ungereimt in Kleinschreibung und zumeist ohne Satzzeichen nieder. Damit will die Dichterin eine intensive Beschäftigung mit dem Text anstoßen. Der Reiz dieser Ausstellung liegt in der Begegnung von Holzarbeiten und Gedichten, der Kombination der physischen Präsenz des Holzes mit der Leichtigkeit des gehängten, bedruckten Papiers.
Über Beckers Umgang mit dem Holz
Die Grundform von Beckers Skulpturen erarbeitet er mit der elektrischen Kettensäge. Danach arbeitet er mit Beitel und Fächerschleifer auf der Flex und erhält so eine noch relativ raue Oberfläche. Die Holzraspel ist ein von ihm viel benutztes Werkzeug. Schleifpapiere mit einer Körnung von 40 bis 240 kommen zum Einsatz. Die letzten händischen Arbeiten mit feinem Sandpapier nehmen zeitlich den größten Anteil ein. Je nach Größe der Skulpturen liegt der zeitliche Arbeitsaufwand bei Wochen, oft auch Monaten.
Quelle: Kreisverwaltung Südwestpfalz