Speyer – Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Pariser Bohème mit den bedeutenden Künstlern der Klassischen Moderne Hans Purrmann (1880-1966), Albert Weisgerber (1878-1915) und Rudolf Großmann (1882-1941)!

Im Umkreis von Henri Matisse erlebten die drei Freunde die inspirierende Atmosphäre dieser internationalen Avantgarde, die sich in privaten Akademien, Salons, Ateliers und Cafés der Szeneviertel wie dem Montparnasse versammelte. Am Puls der Zeit strebten sie nach Innovation und künstlerischer Herausforderung. Dabei entwickelten sie ihre ganz individuellen Bildlösungen.

Erstmals zeigt die von Maria Leitmeyer kuratierte Ausstellung „C’est la vie! Pariser Bohème“, wie unterschiedlich sie die pulsierende Metropole künstlerisch verarbeiteten. Zahlreiche hochkarätige Leihgaben öffentlicher und privater Sammlungen spiegeln die einzigartige Energie und den zeitlosen Zauber von Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die lichtdurchfluteten, farbintensiven Gemälde von Hans Purrmann und Albert Weisgerber treten in einen spannenden Dialog mit den ausdrucksstarken, dynamischen Zeichnungen und Druckgrafiken von Rudolf Großmann. Freiheit, Inspiration, Internationalität und Kreativität bestimmten diese Zeit der Pariser Bohème. So zählten die Cafés, Varietés und der Zirkus sowie Straßenansichten und Menschenbilder der damals bedeutendsten Kunstmetropole der Welt zu beliebten Motiven der Kunstschaffenden.

Hans Purrmann lernte den in St. Ingbert geborenen Albert Weisgerber an der Akademie der Bildenden Künste in München kennen. Gemeinsam besuchten sie die Malklasse von Franz von Stuck. Von da an verband sie eine enge Freundschaft. 1905 beschlossen sie, nach Paris zu gehen. Hans Purrmann wurde Schüler und Freund von Henri Matisse, die französische Metropole für nahezu zehn Jahre seine Wahlheimat. Auch Rudolf Großmann kam 1905 nach Paris, wo er bei Lucien Simon studierte. Mit Purrmann sollte ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland unterrichtete Albert Weisgerber ab 1907 an der Damenakademie des Künstlerinnenvereins München. Rudolf Großmann verließ Paris 1913, Hans Purrmann lebte ab 1915 in Berlin. Im gleichen Jahr kam Albert Weisgerber im Ersten Weltkrieg ums Leben. Die Fotografien, die seinen Freund im Krieg zeigen, hat Hans Purrmann lebenslang aufbewahrt. Für Hans Purrmann, Albert Weisgerber und Rudolf Großmann wirkte die Pariser Schaffensperiode nicht nur in ihren Werken, sondern auch im Leben noch lange nach. 1941 schrieb Rudolf Großmann an Hans Purrmann: „Ich denke oft an unsere Zeit d’autrefois, an Deine schönen farbigen Gleichnisse und wie wir erpicht waren darauf, Natur und Atmosphäre zu fassen. Was mögen die Freunde von damals machen? In Paris?“ Die Stadt war mehr als nur ein Ort. Sie barg eine künstlerische Kraft, die Biografien prägte und Werke hervorbrachte, die bis heute berühren.

Rudolf Großmann, Café-Konzert, nach 1905, (Quelle: Privatsammlung, Foto: Hans-Georg Merkel)
Rudolf Großmann, Café-Konzert, nach 1905, (Quelle: Privatsammlung, Foto: Hans-Georg Merkel)

Die Ausstellung im Museum Purrmann-Haus entführt die Besucherinnen und Besucher auf eine Reise in die pulsierende Pariser Kunstszene Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit einer das Thema vertiefenden Multivision und einem umfangreichen Begleitprogramm für alle Altersgruppen bietet sie eine Plattform zum interdisziplinären Austausch.

Ein reich bebilderter Ausstellungskatalog ermöglicht tiefere Einblicke in Werk und Leben der Künstlerfreunde im Zeichen der Pariser Bohème und ist ab der Eröffnung am 26. September 2025 im Museum für 12 Euro erhältlich: C’est la vie! Pariser Bohème – Albert Weisgerber, Hans Purrmann, Rudolf Großmann, hg. v. Maria Leitmeyer, mit Beiträgen von Felix Billeter, Peter O. Krückmann, der Herausgeberin sowie mit einem Grußwort von Stefanie Seiler und Monika Kabs, Speyer 2025.

Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 26. September 2025 um 18 Uhr im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer begrüßt Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. Nach einem Grußwort von Dr. Felix Schmidt, dem Referatsleiter für nichtstaatliche Museen des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz führt Kuratorin Maria Leitmeyer kurz in die Ausstellung ein. Den anschließenden Festvortrag hält der Kunsthistoriker und Großmann-Sammler Dr. Peter O. Krückmann. Mit Musik der Pariser Bohème begleiten die Veranstaltung Almut Fingerle (Gesang) und Bernhard Sperrfechter (Gitarre).


Details zur Ausstellung:

Museum Purrmann-Haus Speyer, Kleine Greifengasse 14, 67346 Speyer, Tel: 06232 142020
museum-purrmann-haus@stadt-speyer.de, www.speyer.de/purrmann-haus

Ausstellungsdauer: 27. September 2025 bis 12. April 2026

Eröffnung: 26. September 2025, 18 Uhr, im Historischen Ratssaal, Maximilianstr. 12, 67346 Speyer

Kuratorin der Ausstellung: Maria Leitmeyer M.A.

Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag und Feiertag: 11 bis 18 Uhr, 24.12., 25.12., 31.12.2025 und 1.1.2026 geschlossen.

Eintrittspreise:
regulär: 10 Euro, ermäßigt: 8 Euro, Kinder bis 12 Jahre frei

Die Ausstellung wird gefördert vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, von der Hans Purrmann Stiftung sowie der Kulturstiftung Speyer.

Begleitprogramm:
Die Ausstellung wird durch ein weit gefächertes, generationenübergreifendes Begleitprogramm sowie ein museumspädagogisches Angebot für Kinder, Schulklassen und weitere Zielgruppen erlebbar.


Quelle: Stadtverwaltung Speyer


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