Pirmasens – Die Pirmasenser Feuerwehr beteiligt sich am kommenden Samstag, 27. September 2025, am ersten landesweiten Übungstag für den Brand- und Katastrophenschutz. Die Floriansjünger des „Waldbrandzuges“ – bestehend aus 20 Kräften und fünf Fahrzeugen – proben zusammen mit Kameraden aus der Südwestpfalz und von der Südlichen Weinstraße die Alarmierung und Verlegung aus sogenannter überörtlicher Einheiten.

Der Landesübungstag bietet die Gelegenheit, die Zusammenarbeit zwischen Einheiten und Organisationen, über alle Ebenen der Aufgabenträger hinweg zu stärken. Feuerwehren, Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz, das Technische Hilfswerk, aber auch Kräfte der Polizei und Bundeswehr nehmen an dem Projekt teil. Darüber hinaus werden Kommunikations- und Meldewege von den örtlichen Strukturen über die Landkreise und Integrierten Leitstellen bis hin zur Landesebene erprobt. 

Nach Angaben des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (LfBK) finden am Samstag rund 100 verschiedene Übungen in Rheinland-Pfalz statt, an denen insgesamt über 5 000 Einsatzkräfte teilnehmen. Das LfBK hat angekündigt die Premiere mit der Lagebeobachtung durch das Lagezentrum Bevölkerungsschutz und der Inbetriebnahme eines operativ-taktischen Führungsstabes begleiten zu wollen.

Ziel ist es, ein realistischen Lagebild aus verschiedenen Einsatzstellen vor Ort zu erzeugen und damit Maßnahmen bei landesweiten Flächenlagen praxisnah zu simulieren. 

Das Pirmasenser Messegelände (Eingang Ost) dient am Samstag als Sammelpunkt für die rund 45 Fahrzeuge, die aus unterschiedlichen Einheiten verschiedener Gebietskörperschaften – von Germersheim bis Zweibrücken – dorthin zusammengezogen werden. In der Regel unterstützen die Einheiten samt Spezialfahrzeugen bei großen Schadenslagen oder Katastrophen. Nach dem Eintreffen und der Registrierung im sogenannten Bereitstellungsraum wird der Fahrzeugverband in Richtung Landau verlegt. Deshalb kann es ab 11.30 Uhr im Bereich der Zeppelinstraße und der B10 in Fahrtrichtung Landau zu Verkehrsbehinderungen kommen.


Hintergrund: Die Feuerwehr Pirmasens hat 2024 eine Facheinheit für Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden ins Leben gerufen. Die Gründung erfolgte aus den Erkenntnissen des Waldbrandes zwischen Rodalben und Pirmasens im Juni 2023. Daraufhin wurde ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug (TFL 3000) in Betrieb genommen, das Ende Mai 2024 vom rheinland-pfälzischen Innenministerium an die Feuerwehr Pirmasens übergeben wurde. Der 14 Tonnen schwere Mercedes Unimog ist mit modernster Technik ausgestattet, um auch in unwegsamem Gelände effektiv Hilfe leisten zu können. 3 000 Liter Wasser fasst der Tank, dazu kommt eine umfassende Ausrüstung, die den Einsatzkräften gerade bei Wald- und Vegetationsbränden wertvolle Dienste leisten kann, wenn etwa kein Hydrant in der Nähe ist. Der Clou: Brände können aus dem fahrenden Fahrzeug heraus bekämpft werden, da der Unimog selbst mit einem „Wasservorhang“ vor den Flammen geschützt ist. Dafür steht ein eigener Tank mit 300 Litern Fassungsvermögen zur Verfügung. Ein Steckenbleiben in schwierigem Gelände soll ebenso vermieden werden, da sich der Reifendruck skalieren lässt. Aktuell engagieren sich rund 40 Feuerwehrleute in der Facheinheit, die umgangssprachlich als „Waldbrandzug“ bezeichnet wird.

Der Leitstellenbereich Landau umfasst die kreisfreien Städte Landau, Pirmasens und Zweibrücken sowie die Landkreise Germersheim, Südliche Weinstraße und Südwestpfalz. Alle Hilfegesuche über die Notrufnummer 112 werden in der integrierten Leitstelle in Landau bearbeitet und anschließend die Alarmierung der erforderlichen Einheiten des Rettungsdienstes, der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes (THW) und des Katastrophenschutzes durchgeführt. 

Die Konzepte der überörtlichen Hilfe wurden nach den Erfahrungen aus der verheerenden Flut im Ahrtal im Juli 2021 erarbeitet. Die Verlegung mehrerer dieser Einheiten als großer Verband soll nun erstmals in der Region getestet werden.


Quelle: Stadt Pirmasens