Speyer – Am Freitag, 10. Oktober 2025, um 18 Uhr eröffnet Bürgermeisterin Monika Kabs die Ausstellung von Heike Negenborn: „Blickfelder – Landschaft als Denkraum“ in der Städtischen Galerie. Kunsthistorikerin Simone Maria Dietz wird in die Ausstellung einführen.
Heike Negenborn verbindet präzise Naturbeobachtung mit digitaler Konstruktion. Mit ihrer originären Handschrift, konzeptueller Klarheit und technischer Raffinesse überführt sie das Genre der Landschaftsmalerei in die Gegenwart. Typisch für ihre Werke ist der strenge Bildaufbau: Unter Verwendung überlagerter Perspektivraster entstehen weite, vom Menschen geformte Landschaften mit tiefliegenden Horizonten und kolossalen Wolkenhimmeln. Besonders eindrucksvoll zeigt sich dies in den sogenannten „Netscapes” – in Grautönen ausgeführte Netzlandschaften, in denen Erd- und Wolkenfragmente auf geometrische Strukturen treffen, die sich in sichtbar gemalte Pixel auflösen. Die gebaute Tiefe verweist auf ihre Methode, Natur durch exaktes Vermessen und Erforschen zu erschließen. Diese Arbeiten thematisieren das Spannungsfeld zwischen Natur und Kulturlandschaft, landschaftlichem Wandel, menschlicher Wahrnehmung sowie medialer Transformation.

„Heike Negenborn gelingt es, die Landschaft nicht nur als Bildmotiv, sondern als Denkraum zu begreifen – ihre Werke sind visuelle Essays über die Gegenwart.”
Dr. Annette Reich
Neben den „Netscapes” umfasst die Ausstellung auch Acrylbilder auf Holz und Karton, Druckgraphiken und Zeichnungen, die ihre vielschichtige künstlerische Praxis verdeutlichen. Gezeigt werden farbintensive Landschaften mit zarten wie dramatischen Himmeln sowie Werke, in denen reale Orte kunsthistorische Bezüge eingehen. Die Basis bildet stets die Kombination aus fotografischen und zeichnerischen Studien vor der Natur, die sie analog wie digital weiterentwickelt. Ihre Bildsprache ist geprägt von der europäischen Kunstgeschichte und den Landschaften Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Spaniens und der Schweiz.
Heike Negenborn wurde 1964 in Bad Neuenahr geboren und lebt heute in Windesheim (Rheinland-Pfalz). Sie studierte Bildende Kunst in den USA und an der Kunsthochschule Mainz. Ausgestellt werden ihre Werke regelmäßig in Museen, Galerien und Kunstinstitutionen im In- und Ausland. Sie sind Teil bedeutender Sammlungen in Deutschland, Kanada, Japan und den USA. Sie wurde mehrfach geehrt, u.a. mit dem Wilhelm-Morgner-Preis (2017), mit dem Pfalzpreis für Bildende Kunst (2018), mit einem Stipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn (2021) sowie mit dem Kunstpreis der Ike und Berthold-Roland-Stiftung (2024).

Ausstellung vom 10. Oktober bis 23. November 2025 in der Städtischen Galerie im Kulturhof Flachsgasse.
Ebenfalls im Rahmen der Vernissage von Heike Negenborn eröffnet wird die Ausstellung „Bence Illyes & Judit Borsi: Die Symbole von SchUM“ im Typografischen Kabinett der Winkeldruckerey. Bence Illyes und Judit Borsi waren 2024 als „SchUM Artists in Residence“ in Speyer zu Gast und haben während ihres Aufenthalts zum Thema SchUM recherchiert und gearbeitet. Das Ergebnis sind zehn Linolschnitte, die nun im Rahmen der SchUM-Kulturtage erstmals in einer Ausstellung präsentiert werden.
Quelle: Stadt Speyer