Germersheim – Am 25. November, dem weltweiten Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern, setzt der Landkreis Germersheim ein starkes Zeichen der Solidarität und des Gedenkens: Am Kreishaus wird die Fahne gegen Gewalt an Frauen gehisst, als sichtbare Mahnung, dass tausende Betroffene jeden Tag um Sicherheit, Selbstbestimmung und oft um ihr Leben kämpfen müssen.

Im Mittelpunkt des Tages steht um 14 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „Man(n) tötet nicht aus Liebe“ im Weißenburger Tor in Germersheim, die eindrücklich vor Augen führt, was in unserer Gesellschaft häufig verdrängt wird: Gewalt gegen Frauen endet zu oft tödlich. Alle zwei Tage verliert in Deutschland eine Frau ihr Leben. Nicht durch einen „Beziehungsstreit“ oder ein „Familiendrama“, sondern weil sie eine Frau ist.

Vernissage am 25. November – Einlass ab 13.30 Uhr

Der Einlass zur Vernissage beginnt um 13.30 Uhr. Um 14 Uhr eröffnen Lisa-Marie Trog, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Germersheim und Initiatorin, sowie Christoph Buttweiler, Erster Kreisbeigeordneter, die Ausstellung. Im Anschluss, ab 14.30 Uhr, lässt die Künstlerin Susanne Wadle in einer eindrucksvollen Performance Emotionen, Sprachlosigkeit und Betroffenheit sichtbar werden. Musikalisch begleitet wird die Vernissage durch die Cellistin Isabel Eichenlaub. Bis 17 Uhr haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, die Ausstellung zu erleben.

Eine Ausstellung, die nicht wegschaut

Die Dokumentation aller bekannten Femizide des Jahres 2025 macht deutlich: Hinter jeder Zahl steht ein Mensch. Ein zerstörtes Leben. Hinterbliebene, die zurückbleiben. Familien, die trauern.

Die Ausstellung schafft einen Raum, in dem diese Geschichten erzählt werden können:

  • durch Dokumentation,
  • durch Informationsmaterial und Hinweise auf Hilfsangebote,
  • durch ein Gästebuch, das Worte für die oft empfundene Sprachlosigkeit bietet,
  • durch eine Postkartenaktion, die zum Weitertragen der Botschaft ermutigt,
  • sowie durch eine partizipative Aktion mit der Künstlerin Susanne Wadle für Schulklassen (nach Absprache).

„Diese Ausstellung ist ein Appell: Hinzusehen. Zuhören. Eingreifen. Wir möchten Betroffenen Mut machen, Hilfe zu suchen und zeigen, dass sie nicht alleine sind.“

Lisa-Marie Trog

„Jede Form von Gewalt gegen Frauen betrifft uns alle und braucht eine klare gesellschaftliche Antwort.“

Christoph Buttweiler

Ausstellungszeitraum und Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist vom 25. November bis 31. Dezember, montags bis donnerstags, 10 bis 17 Uhr, und freitags, 10 bis 13 Uhr, für alle Interessierten zu sehen. Insbesondere Schulen und Bildungseinrichtungen sind willkommen, die Ausstellung mit ihren Klassen zu besuchen, um Gespräche anzuregen, zu sensibilisieren und gegebenenfalls auf Hilfsangebote oder Beratungsstellen hinzuweisen. Mittwochs und freitags, jeweils von 10 bis 11 Uhr, ist die Gleichstellungsstelle vor Ort und steht für Fragen und Informationen zur Verfügung.



Weitere gesonderte Veranstaltung zum Thema Gewalt im Dezember 2025

Eine weitere Veranstaltung im Landkreis widmet sich einem eigenen, wichtigen Schwerpunkt im Themenfeld Gewalt, der Gewalt an Frauen mit Behinderung.

„Gewalt. behindert. Gewalt an Frauen mit Behinderung“ lautet die Veranstaltung, die am Mittwoch, 3. Dezember 2025, 10 bis 12 Uhr in der Mensa der Südpfalzwerkstatt Offenbach, Jakobstraße 34, stattfindet. Die Referentinnen Nina Becker und Olga Hübner von KOBRA geben dort eindringliche Einblicke in die Lebensrealität von Frauen mit Behinderung. Frauen, die oft mehrfacher Gewalt ausgesetzt sind und deren Stimmen zu selten gehört werden. Veranstalter ist STOPP, das Interventionsprojekt gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern in der Südpfalz. Anmeldung an: gsb@suedliche-weinstrasse.de. Eine digitale Teilnahme ist möglich.


Quelle: Kreisverwaltung Germersheim


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