Kaiserslautern – „Schneller aus der Pfalz und Trier nach Metz und Strasbourg – durch den Start des eigentlichen und europaweiten Vergabeverfahrens werden hierfür jetzt die Weichen gestellt“ erklären Dr. Fritz Brechtel und Achim Hallerbach, die beiden Verbandsvorsteher der Zweckverbände ZÖPNV Süd und SPNV Nord anlässlich der aktuell erfolgten Übergabe der Vergabeunterlagen an die Bewerber um das künftige grenzüberschreitende Regionalverkehrsnetz zwischen Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg und den französischen Nachbarn der Region Grand Est.

Das Netz umfasst alle schienengebundenen grenzüberschreitenden Regional- und Nahverkehrsangebote zwischen Deutschland und Frankreich mit Ausnahme der Stadtbahnangebote nach Sarreguemines (Saarbahn) und der Straßenbahn Kehl – Strasbourg. Die Vergabe erfolgt in zwei Losen. Die in die Pfalz führenden Linien gehören zum Los Ost, die Strecke Metz – Trier zum Los West.

Auf rheinland-pfälzischer Seite werden die drei Grenzübergänge der Strecken zwischen Metz und Trier sowie zwischen Wörth bzw. Neustadt und Strasbourg deutlich aufgewertet. Der ab Mitte Dezember 2026 geltende Vertrag regelt die stündlichen Verbindungen aus der Pfalz in den jeweiligen französischen Grenzbahnhof (Lauterbourg und Wissembourg) und die täglich mehrfache umsteigefreie Weiterfahrt in die elsässische Metropole Strasbourg. In einer zweiten Stufe ab etwa 2028 soll es dann stündliche umsteigefreie Verbindungen von Karlsruhe aus über Wörth nach Strasbourg geben. Von Trier aus geht es im täglichen Zweistundentakt umsteigefrei nach Metz und zurück. Zum Einsatz kommen französische Züge, die speziell für die verschiedenen Strom- und Signalsysteme der DB Netz und der SNCF ausgelegt sind. Die Triebwagen vom Typ Coradia Polyvalent werden derzeit im elsässischen Werk Reichshoffen gebaut.

„Weil die Serienfertigung der Züge in Kürze beginnt, bemühen wir uns um eine Zwischenlösung mit umsteigefreien Zügen ab Dezember 2024. Wir wollen die Verbesserungen im Regionalverkehr möglichst schnell starten, noch bevor der Vertrag über den nun ausgeschriebenen Verkehr Ende 2026 in Kraft tritt. Wenn nötig, soll das Zugangebot in Stufen verbessert werden“, 

erklären die beiden Verbandsvorsteher Dr. Fritz Brechtel und Achim Hallerbach übereinstimmend.

Quelle: Verkehrsministerium Baden-Württemberg
Quelle: Verkehrsministerium Baden-Württemberg

Das Vergabeverfahren für die künftigen umsteigefreien Verkehre startete formell im letzten Jahr mit einem Teilnahmewettbewerb. Die Verkehrsunternehmen aus dieser Vorstufe haben nun, seit Mittwoch, 26. April 2023, die eigentlichen Vergabeunterlagen zur Verfügung gestellt bekommen. Diese enthalten u.a. eine ausführliche Leistungsbeschreibung, die Fahrpläne und die Qualitätsvorgaben. Nun erarbeiten die Verkehrsunternehmen ihre Betriebskonzepte und geben anschließend ein Angebot ab. 

Eine wesentliche Herausforderung bei dieser Vergabe ist die Zweisprachigkeit. Mit den arbeitsrechtlichen Fragen, wie die Weiterbeschäftigung des Personals beiderseits der Grenze, beschreiten die beteiligten Aufgabenträger Neuland.


Quelle: Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd