Landau – „Humboldt-Pinguine brauchen Schutz“: Unter diesem Motto steht der Weltpinguintag in diesem Jahr im Zoo Landau in der Pfalz. 

Am 25. April wird international dieser Gedenktag begangen. Seinen Ursprung hat er einem kuriosen Umstand zu verdanken: Wissenschaftler auf der amerikanischen McMurdo-Station in der Antarktis bemerkten, dass jedes Jahr am 25. April die Adéliepinguine nach vielen Monaten auf See in ihre Brutkolonie an Land zurückkehren – zuverlässig jährlich am gleichen Tag zur selben Stelle. Der Tag des Erscheinens der Pinguine wurde für die Forscher zu einem eigenen Feiertag, der sich nach und nach weltweit etablierte (Quelle: Pressestelle Umweltbundesamt). 

Anlässlich des Weltpinguintags möchten auch der Zoo Landau und die in Landau ansässige Artenschutzorganisation „Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.“ auf die Gefahren, die dem Humboldt-Pinguin drohen, aufmerksam machen. Im Zoo finden die Pinguine die besten Bedingungen vor – ausreichend Fisch, sauberes Wasser, sichere Bruthöhlen, Schutz vor Feinden. Im natürlichen Lebensraum sieht es für den Humboldt-Pinguin allerdings ganz anders aus, und sein größter Feind ist der Mensch. 

In seinem Verbreitungsgebiet, das sich von Peru bis Südchile an der südamerikanischen Westküste erstreckt, lauern fast unzählige, menschengemachte Gefahren. Beim Jagen verenden Humboldt-Pinguine in Fischernetzen als unerwünschter Beifang, die industrielle Fischerei fängt ihnen die Nahrungsgrundlage quasi vor dem Schnabel weg, auf den Brutinseln wird der Bruterfolg durch illegalen Guanoabbau, unkontrollierten Tourismus und Menschen, die Eier absammeln verringert. Verschmutztes Wasser und Plastikabfall im Meer stellen weitere Gefahrenquellen dar und der Klimawandel verschärft die Situation durch das häufigere Auftreten des El Nino-Phänomens, was durch ausbleibende Fischschwärme und heftigen Regen die Fitness und wiederum den Bruterfolg der Art verringert. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) steht der Humboldt-Pinguin als „gefährdet“. Die Landauer Artenschutzorganisation „Sphenisco“ setzt sich mit der Unterstützung europäischer Zoos und mit Partnern vor Ort in Chile und Peru dafür ein, die Bedingungen fürs Überleben der Humboldt-Pinguine zu verbessern. Dazu zählen vor allem Umweltbildung, umfangreiche Forschungsarbeiten und die Einrichtung einer großen Meeresschutzzone. 

Am Sonntag, 30. April, ab 11 Uhr wird das Team von Sphenisco an der Pinguin-Anlage im Zoo Landau mit einem Infostand vertreten sein, um über die Arbeit des Vereins zu informieren. Die Zooschule Landau bietet faszinierende Einblicke ins Leben der Humboldt-Pinguine und viele spannende Infos und Materialien sowie tolle Experimente – im wahrsten Sinne des Wortes „zum Begreifen“. 

Unter dem Motto „Mit Weingenuss Gutes tun“ wird das Weingut Ramsel aus Kirrweiler mit dem eigens kreierten „Pinguinwein“ ebenfalls den Aktionstag unterstützen und mit einem Probier- und Verkaufsstand vor Ort an der Pinguinanlage sein. Pro verkaufter Flasche des ausgezeichneten Weißen Burgunders erhält Sphenisco 1 Euro als Unterstützung.

Pinguin-Freundinnen und -Freunde sind herzlich willkommen, sich über die Tierart, die Arbeit und die Unterstützungsmöglichkeiten für Sphenisco und das Überleben des Humboldt-Pinguins zu informieren. Peru und Chile scheinen weit weg, aber jede bzw. jeder kann auch von hier aus etwas für den Humboldt-Pinguin tun! 

Das Zoo-Team und Sphenisco freuen sich auf zahlreiche interessierte Gäste.

Der Zoo Landau behält sich vor, die Veranstaltung ggf. witterungsbedingt abzusagen oder zeitlich abzukürzen. 


Quelle: Zoo Landau in der Pfalz