Pirmasens – Die Schuhindustrie hat Pirmasens nachhaltig geprägt. Bis heute gehören die monumentalen Fabrikbauten unterschiedlicher Stilepochen zur Silhouette unserer Stadt. Die eindrucksvollen Bauwerke erzählen vom Unternehmergeist ihrer Gründer, technischen Innovationen und tausenden Beschäftigten in bewegten Zeiten.
Gleichzeitig ist das industrielle Erbe ein Symbol für die gelungene Transformation und den Aufbruch zu neuen Ufern. Als leuchtende Beispiele für die Revitalisierung gelten u.a. Neuffer, Rheinberger und Welter & Brück. Wo einst in Handarbeit hochwertige Damenschuhe hergestellt wurden, dominieren inzwischen Wohnen, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Aber nach wie vor gibt es zahlreiche ungenutzt Fabrikgebäude, die darauf warten aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst zu werden.
Vor diesem Hintergrund haben sich Studierende der Technischen Universität Kaiserslautern der Transformation leerstehender Produktionsstätten gewidmet. Unter Leitung von Juniorprofessorin Eva Stricker entwarfen die angehenden Architekten im Sommersemester für ihre Abschlussarbeit Zukunftsbilder für gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten. Für zwei exemplarische Standorte wurden Szenarien entwickelt. Im Fokus steht die stillgelegte Palatia Schuhfabrik samt zugehöriger Villa in Gersbach. Ein weiteres Nutzungskonzept haben die Studenten für die Liegenschaft der ehemaligen Schuhfabrik Gewohl GmbH zu Papier gebracht. Das Areal wurde später von der Alfred Ross GmbH übernommen, die dort Luxus-Schuhe der Marke Rössl produzierten.
Unter dem Titel „z.B hier leben“ sind die Entwürfe der Studierenden bis einschließlich 11. Dezember 2025 im Rahmen einer Ausstellung im Rheinberger-Atrium zu sehen. Den Auftakt bildet eine Vernissage am 27. November 2025, bei der Architekt Matthias Faul in das Thema einführen wird. Der gebürtige Pirmasenser ist als Professor für Urban Design an der Technischen Universität München tätig und betreibt seit 2020 ein eigenes Büro in Maßweiler. Die Begrüßung übernimmt Juniorprofessorin Eva Stricker und Professor Dirk Bayer, Dekan des Fachbereichs Architektur der RPTU Kaiserslautern-Landau. Beigeordneter Denis Clauer und Karsten Schreiner, Leiter der Stadtplanung, gehen auf die Bedeutung der steinernen industriellen Zeitzeugen ein und zeigen die Chancen auf, die sich durch eine nachhaltige Neunutzung der Gewerbeimmobilien für Pirmasens ergeben. Im Anschluss an die Redebeiträge führen die Studierenden durch die Ausstellung. Moderiert wird der Abend von Adrian Conradi.
Quelle: Stadt Pirmasens




