Zweibrücken – Die Crews der gemeinnützigen ADAC Luftrettung aus Imsweiler trainieren von 6. bis 10. Oktober Einsätze mit Rettungswinde. Die ADAC Luftrettung richtet Trainingsstationen am Flugplatz und im Gewerbegebiet Zweibrücken sowie auf dem Gelände der Niederauerbach Kaserne ein, an denen die Crews Rettungen simulieren und wichtige Routine erwerben.
Kräfte der Bergwacht Rheinland-Pfalz und der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern, die regelmäßig dabei sind, wenn der ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 66“ schnelle Hilfe mit der Rettungswinde bringt, nehmen ebenfalls teil. Die Station am Flugplatz Imsweiler ist in der Trainingswoche voll einsatzbereit. Einschränkungen für Anwohner oder den Verkehr erwartet die ADAC Luftrettung nicht.

Training an den Stationen in Zweibrücken
Das Erstversorgen von Patientinnen und Patienten in schwierigem Gelände sowie das Vorbereiten für ihren Transport im ADAC Rettungshubschrauber sind Schwerpunkte des Trainings. Die Trainingsorte, ein abschüssiger Hang auf dem Gelände des Zweibrücker Flugplatzes, ein freistehender Baukran im Gewerbegebiet Zweibrücken und die Sturzkante an einem Bunker in der Kaserne Niederauerbach, orientieren sich an typischen Einsatzorten der Imsweiler Crews. Die zu trainierenden Abläufe sind ebenfalls sehr nah am täglichen Einsatzgeschehen: Zwei Luftrettungskräfte, Notärztinnen und -ärzte sowie Höhenretter, müssen zu einer Person in Not in schwierigem Gelände „abgewincht“, also mit der Rettungswinde abgeseilt, werden. Dort ist eine Erstversorgung vorzunehmen und sind alle Vorkehrungen für den sicheren Abtransport per ADAC Rettungshubschrauber zu treffen. Abschließend müssen Rettungskraft und Opfer hochgewincht, also sicher mit der Rettungswinde in den Helikopter gezogen, werden.
Die Kommunikation im Team, standardisierte Handzeichen zur Verständigung und die Reihenfolge aller Arbeitsschritte sind für höchste Versorgungsqualität und Flugsicherheit bei Windeneinsätzen maßgeblich. Sie stehen im Fokus aller Übungen. Luftretterinnen und -retter aus Imsweiler werden oft über engen Lichtungen des Pfälzer Walds abgewincht, um Menschen in medizinischen Notsituationen schnell zu helfen.

Wer am Windentraining teilnimmt
Die ADAC Luftrettung bietet ihren Crewmitgliedern zwei Windentrainings im Jahr an, von denen mindestens eines absolviert werden muss. Dieses Mal sind rund 25 Crewmitglieder der von der ADAC Luftrettung betriebenen Station in Imsweiler eingeladen, darunter Piloten, Windenoperatoren sowie Notärztinnen und -ärzte vom Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern und dem Universitätsklinikum des Saarlandes. Weiter sollen je zwölf Kräfte der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern und der Bergwacht Rheinland Pfalz teilnehmen. Trainer der ADAC Luftrettung leiten die Teilnehmer an.
Mit der Rettungswinde kann „Christoph 66“ mehrere Vorteile ausspielen: Er ist in Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Bundesländern der einzige mit Notärztin oder -arzt besetzte Windenhubschrauber und in schwer zugänglichem Gelände oftmals viel schneller als ein bodengebundenes Rettungsmittel zur Stelle. Zum Beispiel am Calmont Klettersteig im steilsten Weinberg Europas, wo „Christoph 66“ und die Crew in diesem Sommer eine Wanderin mit gebrochenem Sprunggelenk und kurz danach einen Wanderer mit Verdacht auf Herzinfarkt gerettet haben. Beide wurden binnen Minuten erstversorgt und zur Weiterbehandlung an einen Rettungswagen und eine Klinik übergeben. Rettungsdienst, Bergwacht und Feuerwehr unterstützten die ADAC Luftrettung dabei eng.
Neben dem Standort Westpfalz betreibt die ADAC Luftrettung Windenstationen in München, Murnau und Straubing (Bayern), Sande (Niedersachsen) und Hamburg, die im Jahr 2024 in Summe über 550 Einsätze mit der Rettungswinde geflogen sind. „Christoph 66“ hat 2025 bereits rund 90 Windeneinsätze übernommen.
Quelle: ADAC Luftrettung gGmbH