Wachenheim an der Weinstraße – „A la mémoire d’un grand artiste – dem Andenken an einen großen Künstler“ ist das Konzert der Wachenheimer Serenade am Sonntag, 29. Juni 2025, um 19 Uhr in der Ludwigskapelle Wachenheim überschrieben. Vier Musikerinnen der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz widmen ihr Programm zwei großen russischen Komponisten.

Mit dem Streichquartett in a-moll op.35 von Anton Arensky in der ungewöhnlichen Besetzung Violine, Viola und 2 Violoncelli, sowie dem einzigen Klaviertrio aus der Feder Peter Tschaikowskys tauchen sie in eine Gefühlswelt ein, die das Publikum an einem Abend durch alle Höhen und Tiefen des Lebens führt.

Die vier Musikerinnen der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz lieben es nicht nur, gemeinsam im Orchester zu spielen. Sie machen auch leidenschaftlich gerne zusammen Kammermusik. Von Leidenschaft und emotionaler Tiefe geprägt ist auch das russische Programm, das sie in der Wachenheimer Ludwigskapelle spielen. Der Komponist Anton Arensky (1861 – 1906) ist heute fast vergessen, obwohl er als Meisterschüler von Nikolaj Rimsky-Korsakoff, als Freund Tschaikowskys und Lehrer so berühmter Schüler wie Rachmaninoff und Skrjabin zu den prominentesten Figuren des russischen Musiklebens um die vorletzte Jahrhundertwende zählte. Sein Streichquartett in a-moll op. 35 hat jedoch wegen seiner ungewöhnlichen Besetzung Bedeutung erlangt: Anders als bei Streichquartetten üblich wählte er eine doppelte Besetzung für die Celli, was dem Werk eine dunkle und warme Klangfarbe verleiht. Im ersten und letzten Satz verwendet Arensky Begräbnisgesänge der russisch-orthodoxen Kirche. Der langsame Satz besteht aus Variationen über eines der „Kinderlieder“ von Tschaikowsky: Die sieben Variationen sind äußerst kunstvoll gestaltet, wobei jedes Instrument die Melodie übernimmt. Der Komponist nutzt dabei die vielfältigen tonalen und klanglichen Möglichkeiten, die die vier Streichinstrumente bieten. Als alleinstehendes Werk für Streichorchester ist dieser Satz bekannter geworden als das a-Moll-Quartett selbst, das Arensky 1985 im Andenken an seinen verstorbenen Freund Peter Tschaikowskys schrieb.

Auch Peter Tschaikowsky (1840 – 1893) selbst hat eines seiner Werke dem Andenken „eines großen Künstlers“ gewidmet: Der überraschende Tod seines Freundes, dem Pianisten Nikolai Rubinstein im Frühjahr 1881 hatte Tschaikowsky derart erschüttert, dass er im Winter 1881/1882 sein erstes und einziges Klaviertrio zu Ehren Rubinsteins schrieb – eigentlich hatte er diese Gattung immer beharrlich abgelehnt. Das 45-minütige Werk besteht nur aus zwei Sätzen, die fast sinfonische Ausmaße annehmen. Der „Pezzo elegiaco“ ist ein düster nachdenklicher und eher konventioneller romantischer erster Satz, geprägt von einem schönen Eröffnungssolo des Cellos, dessen Thema am Ende in einem Trauermarsch wiederkehrt. Der zweite Satz besteht aus einem Andante mit zunächst elf Variationen. Man sagt, dass Tschaikowsky in den Variationen Episoden aus dem Leben Rubinsteins darstellen wollte – welche das waren, ist allerdings nicht bekannt.


Besetzung: Yi-Qiong Pan, Violine / Barbara Giepner, Viola und Klavier / Rut Bántay, Cello / Kristina Diehl, Cello

Karten zum Preis von 25,00 Euro (Schüler und Studierende 14,00 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei) sind erhältlich unter www.wachenheimer-serenade.de, bei der Tourist-Info Wachenheim, bei Musik-Haas in Bad Dürkheim und bei Tabak Dürninger in Neustadt an der Weinstraße.

Quelle: Wachenheimer Serenade


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