Kallstadt – Ein Mann, ein Berg – und zehnmal Mount Everest: Wenn der Pfälzer Ausdauersportler Christoph Fuhrbach am 21. Juni 2025 seinen Rad-Weltrekordversuch in Kallstadt startet, geht es nicht nur um Höhenmeter. Es geht um Haltung, Verantwortung – und um die Frage, wie ein enkeltaugliches Leben aussehen kann.

Gemeinsam mit dem Hilfswerk Misereor und dem Bistum Speyer verbindet der Diplom-Theologe und Weltkirchenreferent sportliche Höchstleistung mit einer klaren Botschaft:

„Unser Lebensstil hat Grenzen – und zwar nicht nur unsere eigenen.“

Christoph Fuhrbach

Der 54-Jährige will in weniger als neun Tagen 88.480 Höhenmeter bezwingen – das entspricht zehnmal der Höhe des Mount Everest, der Referenzgröße für sogenannte Everesting-Projekte.

Christoph Fuhrbach (Foto: Nele Bendgens, Mallorca Zeitung)
Christoph Fuhrbach (Foto: Nele Bendgens, Mallorca Zeitung)

Einfach leben – für eine gerechtere Welt

„Ich bin kein Fan von Rekorden um ihrer selbst willen“,

betont Fuhrbach. Vielmehr will er mit seiner Leistung ein Zeichen setzen: für Klimagerechtigkeit, bewussteren Konsum und globale Solidarität. Genau hier trifft sich sein persönlicher Antrieb mit der Arbeit von Misereor. Dessen Engagement für die weltweiten UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bildet den programmatischen Rahmen des Festivals „Voll das Leben“, das vom 21. bis 29. Juni 2025 in Kallstadt stattfindet. Mit seiner Aktion ruft Fuhrbach außerdem zu Spenden für die weltweite Projektarbeit von Misereor auf – für Menschen, die besonders unter den Folgen der Klimakrise leiden.

Kallstadt als Bühne für nachhaltige Veränderung

Nicht zufällig fällt der Startschuss in Fuhrbachs Heimatregion: Kallstadt ist Modellkommune im Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“. Die Strecke hinauf zur Lindemannsruhe gilt unter Radsportfans als Klassiker. Für den Weltrekordversuch muss sie 277 Mal bezwungen werden – bergauf und bergab. Täglich versucht Fuhrbach mehr als 11.000 Höhenmeter zurückzulegen – bei Tag und Nacht, Wind und Wetter.

Schirmherr des Festivals ist Ministerpräsident Alexander Schweitzer.

Festival für Kopf, Herz und Beine

„Voll das Leben“ ist weit mehr als ein sportliches Spektakel: Schulaktionen, Ausstellungen, Kulturabende, Gesprächsrunden und eine Kinovorführung setzen in der Region kraftvolle Impulse für einen zukunftsfähigen Lebensstil.

Zu den kulturellen Höhepunkten zählen Veranstaltungen mit dem Extremsportler Christian Englert (am 27. Juni), der im vergangenen Jahr das längste Radrennen der Welt, den „Nordkap-Tarifa“, gewann, oder mit dem Weltenbummler Joshua Nichell, der in einer Visionsshow am 26. Juni von seiner „Reise ans Ende der Welt“ erzählt. In weiteren Veranstaltungen lädt er dazu ein, den Wald mit allen Sinnen zu erleben (22. Juni und 28. Juni), Wildpflanzen zu entdecken (24. Juni und 26. Juni) oder eine Nacht im Wald zu verbringen (24. Juni).

Pirmin Spiegel, früherer Misereor-Geschäftsführer, widmet sich am 23. Juni in seinem Vortrag „Planet First“ den Themen globale Gerechtigkeit und Armut.

Am 21. Juni findet tagsüber ein Workshop mit Uwe Appold, ehemaliger Hungertuchkünstler für Misereor, statt. Unter dem Titel „Erzähl mir deine Geschichte“ sind Menschen aller Generationen eingeladen, sich gegenseitig jeweils ihre (Lebens-)Geschichte zu erzählen. Die zuhörende Person versucht später die Geschichte, die sie gehört hat, zu malen. Ebenfalls am 21. Juni gibt es einen Ausflug nach Afrika, genauer gesagt nach Ruanda – bei einem Abend mit Musik, Impulsen und ruandischen Snacks. Zu Gast sind Ortsbürgermeister Dr. Thomas Jaworek und Weihbischof Otto Georgens.

Musikalisch wird es bei Konzerten der Bands „Elsa & der Viertelton“ (am 22. Juni) und „Khumo“ aus Mannheim (am 28. Juni auf dem Platz der 100 Weine).

Der geistliche Akzent des Festivals ist ein Mittagsimpuls mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Mittwoch, 25. Juni, im Rahmen der Benefizwanderung des Pfälzerwald-Vereins Hambach.

Während der gesamten Laufzeit des Festivals sind alle Radbegeisterten herzlich eingeladen, sich selbst am Everesting zu versuchen, Christoph Fuhrbach auf dem Fahrrad zu begleiten und Teil dieser besonderen Bewegung zu werden – egal ob eine oder 28 Auffahrten, immer im eigenen Tempo. An einem Infostand gibt es außerdem Kaffee und Kuchen.

Alle Termine sowie Anmeldemöglichkeiten unter: www.misereor.de/voll-das-leben. Die Veranstaltungen sind kostenfrei – um Spenden, unter anderem für die weltweite Arbeit von Misereor, wird herzlich gebeten.

Quelle: Bistum Speyer


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