Speyer – Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte die lang geplante Veranstaltung von vielen langersehnt stattfinden. So stürmten mehrere tausend Mittelalterfans an den beiden Veranstaltungstagen am vergangenen Wochenende (27. und 28.08.2022) auf das Festivalgelände am unteren Domgarten.

Dort erwartete die Besucherinnen und Besucher ein volles Programm aus Musik von sieben Bands auf drei Bühnen, Showkämpfe, Markttreiben und dem wohl am meisten getrunkenen Getränk, Met und Bier.

Der Morgen startete an beiden Tagen wie gewohnt mit der Andacht der „Heiligen Dreischeußlichkeit“ bestehend aus „Bruder Rectus“, „Der hässliche Hans“ und „Schankwirt Carlos“, welche nicht nur so manches freche Zünglein auftischen, sondern auch die Bestrafung für scheinbare schwere Vergehen mittels Teeren und Federn durchführen. Nebenbei werden auch diejenigen zum Ritter geschlagen, welche beim wohl größten Methersteller „Beerenweine“ 50 Sammelmünzen mit 15 verschiedenen Motiven erstanden haben. 

Für die kleinen Gäste gab es mehrere Aktionsmöglichkeiten, wie beispielsweise den Kinder-Hau-Den-Lukas oder das Bogenschießen, sowie den Zauberer „Orlando von Godenhaven“ oder das Märchentheater „Nebenbeisorgenfrei“. Sportlich dagegen ging es beim Bruchenballturnier – eine Art mittelalterliches Football – oder der Fechtkampfgruppe Fictum zu. 

Die Gäste des MPS hatten dank des auseinandergezogenen Programms die Möglichkeit ihre Lieblingsbands mehr als nur einmal am Tag bzw. sogar an beiden Tagen mehrmals zu bestaunen. Hierbei ergab sich für das Publikum am Sonntagnachmittag ein besonderer Moment beim Auftritt der „Gossenpoeten“. Nach dem Lied „Zurück in die Gosse“ verließen alle bis auf „Darian der Dichter“ die Bühne. Durch das Publikum ging die Frage was nun los sei, bis Darian das Lied „Ich denke dein“ anspielte. Am Ende des Liedes kamen die anderen Mitglieder wieder hinzu und baten einen der Fotografen zu sich auf die Bühne an das Mikrofon, welcher kurz darauf vor dem Publikum musikalisch unterlegt seiner Schildmaid einen Heiratsantrag machte, welchen sie annahm.

Trotz der Eintrittskarten-Umtauschaktion konnte das Spectaculum als erfolgreich angesehen werden. Laut Veranstalter Gisbert Hiller sei die Veranstaltung für nächstes Jahr wieder größer geplant mit hochkarätigen Bands.


Text und Fotos: Florian Stoner