Ludwigshafen – Wenn die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz im September die neue Saison eröffnet, geschieht dies traditionell mit einem Paukenschlag: Gleich zu Beginn entfaltet das Orchester seine ganze künstlerische Kraft und bringt einige der größten, schönsten und ergreifendsten Werke auf die Bühne. Im Mittelpunkt stehen dabei Werke, die zum größten Teil den Beginn der klassischen Moderne markieren. Diese Epoche ist zugleich die Gründungszeit der Staatsphilharmonie. So wird der Saisonauftakt jedes Jahr auch zu einer Art Geburtstag des Orchesters, der mit musikalischen Höhepunkten gefeiert wird.

Für den neuen Intendanten Dr. Michael Gassmann, der sein Amt am 1. September 2025 angetreten hat, sind die drei Konzerte zum Auftakt seine ersten offiziellen Veranstaltungen mit der Staatsphilharmonie.

„Es erfüllt mich mit großer Freude, diese wunderbare Aufgabe mit einem so großartigen Saisonstart zu beginnen. Kaum ein Orchester legt gleich zu Beginn so viel Leidenschaft, Größe und Tiefe in seine Programme wie die Staatsphilharmonie. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit unserem Publikum in diese neue Saison aufzubrechen.“

Michael Gassmann
Dr. Michael Gassmann (Foto: Gülay Keskin)
Dr. Michael Gassmann (Foto: Gülay Keskin)

Nah am Fundament

Sonntag, 7. September 2025, 17:30 Uhr – Von-Busch-Hof, Freinsheim (ausverkauft)

Ein Auftakt von seltener Intimität: Nur 300 Gäste können im barocken Von-Busch-Hof in Freinsheim dabei sein, wenn Johannes Martin Kränzle auftritt, der nach einer überstandenen Erkrankung gerade erst bei den Salzburger Festspielen sein Comeback feiern konnte. In Freinsheim interpretiert er gemeinsam mit der Staatsphilharmonie unter der Leitung von Chefdirigent Michael Francis Mahlers „Kindertotenlieder.“ Dieses zutiefst persönliche Werk, das in seiner emotionalen Tiefe berührt, wird in einer kammermusikalischen Bearbeitung von Rainer Riehn präsentiert. Dem zur Seite stehen Franz Schrekers farbenreiche Kammersinfonie sowie Bachs „Musikalisches Opfer“ in der Webern-Bearbeitung.


Erkenntnis

Freitag, 12. September 2025, 19:30 Uhr – Pfalzbau, Ludwigshafen

Beim zweiten Konzert macht die Staatsphilharmonie etwas, was sie selten tut: Sie wagt sich auf das Gebiet der Oper vor und bringt Béla Bartóks opulenten, impressionistischen Einakter HerzogBlaubarts Burghalbszenisch in den Konzertsaal des Pfalzbaus. Der ungarische Komponist schuf einen Psychothriller über Liebe, Macht und das Geheimnisvolle im Verhältnis zwischen Mann und Frau.

Regisseur Urs Häberli verwandelt den Pfalzbau in einen immersiven Erlebnisraum: Eine Bühne, die bis in den Saal hineinragt, wird zum Spiegel innerer Seelenwelten. Zwei Tänzer (Rae Piper, Davide Degano) verkörpern, was die Figuren nicht auszusprechen wagen. Lichtregie (Eric Ehrengart) und Videoprojektionen (Jonathan Schmieding) tauchen den gesamten Saal in wechselnde Atmosphären zwischen Hell und Dunkel.

Die Sängerpartien übernehmen Margarita Vilsone (Judith) und Derrick Ballard (Blaubart). Ergänzt wird das Werk durch die „Rosenkavalier-Suite“ von Richard Strauss, die als musikalischer Gegenpol glanzvolle Klangfarben entfaltet. Am Pult: Chefdirigent Michael Francis.


Inside Mahler VI

Mittwoch, 17. September 2025, 19:00 Uhr – Philharmonie, Ludwigshafen

Bevor Mahlers monumentale Sechste Sinfonie zur Aufführung kommt, öffnet die Staatsphilharmonie ihre Türen für einen exklusiven Probenabend. Bei „Inside Mahler VI“ gewähren Chefdirigent Michael Francis und Intendant Michael Gassmann persönliche Einblicke in eines der kompromisslosesten Werke der Musikgeschichte.

Kartenkäufer des Konzerts am 18. September sowie Mitglieder des Freundeskreises erleben nicht nur eine öffentliche Probe, sondern kommen bei einem Glas Wein mit den Künstlern ins Gespräch. Eine seltene Gelegenheit, die „Tragische“ aus nächster Nähe zu erleben und Hintergründe direkt von Chefdirigent und Intendant zu erfahren. 

Anmeldung über den Besucherservice (Claudius Rohé, rohe@staatsphilharmonie.de).


Hammer

Donnerstag, 18. September 2025, 19:30 Uhr – Pfalzbau, Ludwigshafe

Zum Abschluss des Saisonauftakts entfaltet sich die ganze Wucht der Orchesterklänge: Gustav Mahlers 6. Sinfonie, die „Tragische“ gilt als eine der schonungslosesten Schöpfungen des Komponisten. Das Werk stürzt mit unbändigem Drang vorwärts, entfaltet eine enorme emotionale Sogkraft und kulminiert in den berüchtigten Hammerschlägen, die wie Schicksalsschläge in die Partitur hineingeschrieben sind.

Michael Francis führt die Staatsphilharmonie durch diese Sinfonie voller Abgründe und glühender Leidenschaft. Ein Finale, das mitreißt, erschüttert und den Saisonstart in größter Dimension beschließt.


Ein neues Abo für Ludwigshafen

Mit dem Konzert „Hammer“ startet zugleich die neue Abonnement-Reihe der Staatsphilharmonie. 

Anlass ist die hohe Nachfrage in der vergangenen Saison, in der eine Auslastung von 99 Prozent erreicht wurde und sämtliche Abonnement-Konzerte vollständig ausgebucht waren.

Das neue „Abo LU“ umfasst fünf Konzerte. Drei Termine finden sonntags um 11 Uhr statt, zwei am Donnerstagabend. Mit dieser Kombination reagiert das Orchester auf die Rückmeldungen des Publikums und schafft weitere Gelegenheiten, die Programme live zu erleben.

Vorverkauf
online: www.staatsphilharmonie.de, per Mail, karten@staatsphilharmonie.de

Quelle: Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz


Alle Termine