Speyer – In Rheinland-Pfalz haben die Sommerferien begonnen. Der Speyerer Dom ist für Besucher aus Nah und Fern das ideale Ausflugsziel. Hier kann man sowohl konsumfrei in der Kühle des Kirchenschiffs in einer Bank sitzen als auch auf Erkundungstour durch die fast 1000-jährige Geschichte des Gebäudes gehen. Mit viel oder wenig Zeit, als Paar oder Familie, im Erholungs- oder Aktivurlaub – für jeden gibt es hier das passende Angebot.

Erfrischung dank dicker Mauern

An schwülen Sommertagen, wie sie in der Rheinebene nicht selten sind, ist der Dom eine kühle Zufluchtsstätte. Um die 24 Grad herrschen im Hauptschiff. Wer es noch kühler mag, der geht in die Krypta. In der Unterkirche ist es durchschnittlich 4 Grad kälter. Ein Besuch dort lohnt sich jedoch nicht allein wegen der angenehmen Temperaturen. Die Krypta gilt mit ihrer klaren geometrischen Gliederung als einer der schönsten Räume des Mittelalters. Geschichtshungrige gelangen von ihr aus zur Gruft der Kaiser und Könige.

Wem, etwa nach einer langen Autofahrt, mehr nach Bewegung zumute ist, der kann die rund 300 Stufen zur Aussichtsplattform erklimmen. Netter Nebeneffekt: In 60 Meter Höhe weht immer ein angenehmes Lüftchen. Von dort oben kann man sich zudem einen Überblick über die gesamte Umgebung verschaffen oder einfach den herrlichen Blick über Speyer und auf den Dom genießen.

Der Dom für Familien

Familien profitieren von ermäßigten Familientickets für die Krypta und den Aufstieg zum Turm. Kostenfrei ist an den Kassen ein kleines Dom-Quiz erhältlich, das spielerisch zu einer spannenden Entdeckungsreise durch den Dom einlädt. Ein besonderes Angebot ist die technikunterstützte Dom-Rallye „City & Quest Kaiserdom“. Zur klassischen Erkundung lädt der Audioguide durch den Dom ein, den es in einer Variante speziell für Kinder gibt.

Domführungen

Samstags um 11 Uhr findet eine öffentliche Domführung statt. Treffpunkt ist die Dom-Info im südlichen Domgarten. Dort sind am selben Tag auch die Tickets erhältlich. Größere Gruppen können vorab eine Domführung in deutscher, englischer, französischer, italienischer oder niederländischer Sprache buchen.

Vom 2. August bis 17. August gibt es noch einen ganz besonderen Service. Dann bieten Studentinnen und Studenten der ökumenischen Organisation ARC spontan persönliche Führungen für kleine Gruppen an. Die jungen Leute kommen aus verschiedenen europäischen Ländern und können den Dom in ihrer Landessprache erklären.

Orgelkonzerte

„Wann kann man denn mal die Orgel hören?“, so fragen viele Menschen, wenn sie in den Dom kommen. Jeden Sonntag um 17:15 Uhr laden Kurzkonzerte unter dem Titel „Faszination Domorgel“ zum Rendezvous mit der Königin der Instrumente. Tickets sind am selben Tag in der Dom-Info erhältlich.

Hochfest und Heiligengedenken

Am 15. August feiern der Dom und das Bistum das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Da der Dom der Gottesmutter geweiht ist, ist dieser Tag von besonderer Bedeutung für die Kathedrale. Den ganzen Tag über finden hier Gottesdienste statt. Besonders stimmungsvoll ist die Marienfeier mit Lichterprozession am Abend. Eine Besichtigung ist an diesem Tag von 12 Uhr bis 16 Uhr und von 17.30 Uhr bis 19 Uhr möglich.

In die Sommermonate fallen die Gedenktage von fünf Heiligen, die mit dem Dom in besonderer Beziehung stehen. Drei von ihnen wurden Dom-Portale gewidmet. Das barrierefreie Portal im Nordosten ist dem heiligen Benno von Osnabrück geweiht. Unter Heinrich IV. gestaltete er den Dom so um, wie man ihn heute kennt. Sein Gedenktag ist der 28. Juli. Das Stephans-Portal im Südwesten, welches von vielen Dombesuchern genutzt wird, ist dem heiligen Papst Stephan geweiht, der auf die Eintretenden herabblickt. Eine Kopfreliquie des Heiligen wird heute in der Katharinenkapelle verehrt; Kaiser Heinrich III. brachte sie aus Jerusalem mit. Gedenktag des heiligen Stephan ist der 2. August. Auf der Nordseite findet sich das Bernhard-Portal, welches den heiligen Bernhard von Clairvaux vor dem Gnadenbild der Mutter Gottes zeigt. Am 20. August ist sein Festtag. Die sehenswerten Fresken von Johann Baptist Schraudolph im Mittelschiff und im Kaisersaal zeigen Szenen aus dem Leben der Heiligen Jungfrau Maria, des heiligen Papstes Stephan und Bernhard von Clairvaux. Bernhard und Benno sind zudem in Szenen auf der Innenseite des Hauptportals verewigt.

Auch die Gedenktage von zwei heiligen Frauen werden im August gefeiert: die heilige Afra am 7.8. und die heilige Edith Stein am 9.8. Edith Stein wurde im Dom gefirmt, betete und beichtete hier. Später als Philosophin und Nonne tätig, starb sie als Märtyrerin in Auschwitz. An sie erinnern eine Reliquie und Gedenktafeln in der Doppelkapelle. Papst Johannes Paul II., der Edith Stein zuerst selig und dann heilig sprach, ernannte sie zur Mitpatronin Europas. Die heilige Afra war eine frühchristliche Märtyrerin, ihr ist die Kapelle auf der Nordseite geweiht.


Der Sommer am Dom zu Speyer im Überblick

Öffnungszeiten Dom

  • werktags April bis Oktober 9-19 Uhr
  • sonntags 12-16:30 Uhr
  • Die Krypta öffnet und schließt eine Viertelstunde nach bzw. vor den regulären Öffnungszeiten.
  • Bitte beachten Sie auch die Einschränkung der Öffnungszeiten auf Grund von Gottesdiensten oder Konzerten.

Öffnungszeiten Turm und Kaisersaal  

  • werktags April bis Oktober 10-17 Uhr
  • sonntags 12-17 Uhr
  • Auf Grund liturgischer Feiern kann es kurzfristig zu Einschränkungen bei den Besichtigungsmöglichkeiten kommen. 

Hochfest der Kathedrale

  • 15. August – Patrozinium Mariä Himmelfahrt 
    10:00 Uhr – Pontifikalamt
    16:30 Uhr – Pontifikalvesper
    20:30 Uhr – Andacht und Lichterprozession
  • Besichtigung möglich von 12 Uhr bis 16 Uhr und von 17.30 Uhr bis 19 Uhr

Heiligengedenktage

  • 28. Juli: Benno von Osnabrück – Unter Heinrich IV. gestaltete er den Dom so um, wie man ihn heute kennt. Er ist auf dem nordöstlichen Seitenportal dargestellt. 
  • 1. August: Papst Stephanus – Eine Kopfreliquie des Heiligen Papstes, der im 4. Jhd. nach Christus lebte, wird heute in der Katharinenkapelle verehrt. Im begegnet man außerdem am südwestlichen Seitenportal und im Kaisersaal.
  • 7. August: Afra – Der frühchristlichen Märtyrerin ist die Kapelle auf der Nordseite geweiht.
  • 9. August: Edith Stein – Aus einer jüdischen Familie stammend ließ sie sich taufen. Sie lebte und arbeitete einiger Jahre als Lehrerin in Speyer bevor sie dem Karmel in Köln beitrat. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Stein „als Jüdin und Christin“ zum Opfer des Holocaust. Eine Büste in der Taufkapelle und eine Reliquie in der darüber liegenden Reliquienkapelle erinnern an sie.
  • 20. August: Bernhard von Clairvaux – Der Zisterziensermönch predigte 1146 im Dom. Im ist das nordwestliche Seitenportal gewidmet. Außerdem sieht man ihn gleich mehrfach auf den Fresken im Kaisersaal.

Quelle: Bistum Speyer