Ludwigshafen – „Talent Monument“: Unter diesem Motto steht der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 10. September. Mit Melanchthon-, Erlöser- und Apostelkirche präsentieren sich drei Gotteshäuser im Protestantischen Kirchenbezirk Ludwigshafen an diesem Tag.

Unter dem Titel „Licht aus, Spot an! Vorhang auf für die Talente der Melanchthonkirche“ steht der Gottesdienst in diesem Gotteshaus um 9.30 Uhr (Maxstraße 38). Pfarrerin Susanne Schramm richtet den Blick auf die außergewöhnlichen Eigenschaften, die die Melanchthonkirche ausmachen. Errichtet wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg nach den Plänen von Otto Bartning als eine von 50 Notkirchen. Diese Notkirchen bestehen aus einem selbsttragenden Grundgerüst aus Holz, das ebenfalls mit Holz bedeckt ist. Weiteres Kennzeichen dieser Kirchen sind Fensterreihen aus einfachem Kathedralglas, die in der Melanchthonkirche heute teilweise durch bunte Glasfenster ersetzt sind. Führungen mit Kirchenpädagogin Birgit Kaiser ergänzen das Angebot am Denkmaltag (Beginn 11.15 und 12.30 Uhr).

Melanchthonkirche Ludwigshafen (Foto: Prot. Dekanat LU/Yvette Wagner)
Melanchthonkirche Ludwigshafen (Foto: Prot. Dekanat LU/Yvette Wagner)

Ein Gottesdienst leitet auch in der Erlöserkirche im Stadtteil Gartenstadt (Herxheimer Straße 53) den Aktionstag ein (Beginn 11 Uhr). Anschließend ist die Kirche bis 17 Uhr geöffnet, bei gutem Wetter kann der Turm bis zur ersten Glocke bestiegen werden. Die Erlöserkirche ist ein typisches Beispiel der Kirchenarchitektur, die von Dominikus Böhm und Albert Boßlet entwickelt wurde. Errichtet wurde das Gotteshaus aber 1930/31 nach Plänen der Architekten Karl Latteyer und Otto Schittenhelm. Konstruktion und Grundriss erinnern an die Stahlkirche in Köln, die nur wenige Jahre zuvor gebaut wurde.

In einer Führung um 15 Uhr erläutert Dietmar Geiger den Bau der Erlöserkirche und geht auf die Besonderheiten ein, insbesondere auf die vier Fresken von Adolf Kessler (1890-1974) aus Goldramstein/Pfalz. Seine Bilder stellen Geburt, Wirken, Kreuzigung und Auferstehung dar. Eine weitere Besonderheit ist die Walcker-Orgel von 1931. Thorsten Grasmück lässt das Instrument in einem Konzert um 17 Uhr erklingen. Er spielt Werke der französischen Orgelromantik, unter anderem von Charles-Marie Widor, Louis Vierne, Camille Saint-Saens und Alexandre Guilmant.

Altarbereich der Erlöserkirche Ludwigshafen (Foto: Dietmar Geiger)
Altarbereich der Erlöserkirche Ludwigshafen (Foto: Prot.Elisabeth-Gemeinde/Dietmar Geiger)

Im frühgotischen Stil wurde die Apostelkirche im Hemshof (Rohrlachstraße 70) zwischen 1892 und 1894 errichtet. Architekt war der in Berlin lebende Johannes Otzen, der den protestantischen Sakralbau in Deutschland wesentlich prägte. Das Mittelschiff mit dem Kreuzrippengewölbe ist 18 Meter hoch, der Turm misst 60 Meter.

Die Apostelkirche empfängt von 11 bis 16 Uhr Denkmal-Interessierte. Um 11 wird zunächst Gottesdienst gefeiert, anschließend gibt es Kaffee und Kuchen unter der Orgelempore und um 12.30 Uhr eine Führung durch das Gotteshaus. 

Apostelkirche Ludwigshafen (Foto: Prot. Dekanat LU/Yvette Wagner)
Apostelkirche Ludwigshafen (Foto: Prot. Dekanat LU/Yvette Wagner)

Übersicht

Melanchthonkirche (Innenstadt, Maxstraße 38)
offene Kirche: 9.30 bis 14 Uhr (9.30 Uhr Gottesdienst)
Führungen: 11.15 und 12.30 Uhr

Erlöserkirche (Gartenstadt, Herxheimer Straße 53)
offene Kirche: 12 bis 17 Uhr (11 Uhr Gottesdienst)
Führung: 15 Uhr
Orgelkonzert: 17 Uhr

Apostelkirche (Hemshof, Rohrlachstraße 70)
offene Kirche: 11 bis 16 Uhr (11 Uhr Gottesdienst)
Führung: 12.30 Uhr

Infos auch unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Quelle: Prot. Dekanat Ludwigshafen