Ramstein-Miesenbach – Das Docu Center Ramstein erhält im September 2025 die Auszeichnung „Museum des Monats“ des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI). Staatssekretär Janosch Littig hat heute das Museum in Ramstein besucht und die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung überreicht.
„‚Ramstein, Germany‘ ist weltweit bekannt – als Heimat des US-Flugplatzes und als Schauplatz deutsch-amerikanischer Geschichte. Seit fast 70 Jahren prägt die Präsenz des US-Militärs maßgeblich das Leben, die Kultur und das Selbstverständnis der Region. Das Docu Center Ramstein widmet sich dieser Geschichte mit großem Engagement und macht sie für Besucherinnen und Besucher auf vielfältige Weise erfahrbar – mit einer umfangreichen Sammlung, einer informativen Dauerausstellung sowie zahlreichen Sonderausstellungen. Wer das Museum besucht, bekommt vor allem eines mit auf den Weg: ein tieferes Verständnis für die enge Verbindung zwischen der deutschen und amerikanischen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz.“
Staatssekretär Janosch Littig.
Das Docu Center Ramstein, gegründet 2007 von der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach, befindet sich seit 2013 im sogenannten „Containerdorf“ am Reichswald-Stadion. In der zweisprachigen Dauerausstellung zeigt das Museum die amerikanische Präsenz in Rheinland-Pfalz von der Nachkriegszeit bis heute – zwischen Militärgeschichte und Alltagskultur. Drei Container widmen sich der allgemeinen Geschichte, dem „American Way of Life“ in US-Clubs und dem Flugtag-Unglück von 1988 – der schwersten Flugschau-Katastrophe weltweit. Zudem gibt es wechselnde Sonderausstellungen.
Die Geschichte der US-Amerikaner und -Amerikanerinnen prägt die Region seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs: Bereits 1947 wurden erste US-Einheiten in Kaiserslautern stationiert, 1951 begann der Bau von fünf Militärflugplätzen, darunter Ramstein und Sembach. Mitte der 1950er Jahre lebten rund 90.000 Angehörige der US-Armee in Rheinland-Pfalz. Heute sind es etwa 50.000, die größte amerikanische Gemeinschaft in Europa. Das Docu Center macht diese vielseitige Geschichte erlebbar und verständlich.
„Das Docu Center Ramstein ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein lebendiges Forum für Bildung, Forschung und Austausch. Führungen, Vorträge und Kooperationen mit Schulen machen die Geschichte auch für die junge Generation zugänglich. Insbesondere amerikanische Schulen nutzen das Angebot, um die Hintergründe der Stationierung ihrer Familien zu verstehen“, ergänzte Staatssekretär Littig.
Das Museum verfügt über eine umfangreiche Sammlung von rund 10.000 Objekten, darunter ein fast fünf Tonnen schweres Wachhaus, Munitionskisten, Anstecknadeln, handgemalte Plakate, Uniformen und Fotografien. Diese Sammlung, ergänzt durch ein Standortarchiv, eine Fachbibliothek und eine Zeitzeugendatenbank, ist landesweit einmalig. Über 1.500 Stücke sind zudem digital zugänglich.
Weitere Informationen zum Docu Center Ramstein: Museumsportal Rheinland-Pfalz: Museum des Monats | September 2025 https://www.museumsportal-rlp.de/museum-des-monats-september-2025-docu-center-ramstein
Hintergrund:
Die Auszeichnung „Museum des Monats“ hat zum Ziel, die Museumsarbeit vor allem kleiner und mittelgroßer Museen landesweit in den Fokus zu rücken. Ausgezeichnet werden Museen, die sich mit gelungenen Ausstellungsprojekten zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte, mit innovativen Vermittlungsideen, interessanten digitalen Angeboten, erfolgreichen Partizipationsprojekten, gelungenen Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit, außergewöhnlichem gesellschaftlichem Engagement, beispielhaften Projekten zum Sammlungserhalt oder zur Sammlungserschließung oder bemerkenswerten Projekten generationenübergreifenden bürgerschaftlichen Engagements hervortun. Unterstützt wird das Kulturministerium bei der Auswahl der auszeichnungswürdigen Museen vom Museumsverband Rheinland-Pfalz.
Auf der Webseite des Museumsverbands Rheinland-Pfalz finden Sie einen Rückblick auf die bisher ausgezeichneten Museen: https://www.museumsverband-rlp.de/themen/museum-des-monats
Quelle: Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration