Kaiserslautern – Die Fruchthalle in Kaiserslautern wird zum Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte. Der Landtag Rheinland-Pfalz zeichnete am Donnerstag, 30. Oktober 2025, in der Fruchthalle in Kaiserslautern den ehemaligen Sitz der Provisorischen Regierung der Pfalz von 1849 aus.
Die Auszeichnung „Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“ wird vom Landtag Rheinland-Pfalz zweimal jährlich verliehen. Dabei werden zentrale Orte der Demokratiegeschichte des Bundeslandes ausgezeichnet. Zuerst war im Frühjahr 2024 die Mainzer Republik an der Reihe. Im Herbst vergangenen Jahres wurde die „Bergzaberner Republik“ ausgezeichnet. Und im Juni dieses Jahres erhielt das Hambacher Fest die Auszeichnung.
Warum die „Fruchthalle“?
Im Mai 1849 gründete sich in Kaiserslautern die „Provisorische Regierung der Pfalz“.
„Ziel des Pfälzer Aufstands war die Verteidigung der Paulskirchenverfassung, welche Freiheit, Stärkung der Menschen- und Bürgerrechte sowie die Schaffung eines deutschen Nationalstaats forderte.“
Landtagspräsident Hendrik Hering
Erarbeitet worden sei diese Verfassung vom ersten gesamtdeutschen Parlament, das sich in der namensgebenden Paulskirche in Frankfurt am Main traf. Die provisorische Regierung wählte als ihren Tagungsort die Fruchthalle in Kaiserslautern, die in den Jahren 1843 bis 1846 im Stil der Renaissance erbaut wurde.
„Deshalb ist dies ein ‚Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte‘, den wir nicht nur mit einem bronzenen Rednerpult auszeichnen, sondern auch noch stärker ins öffentliche Rampenlicht rücken wollen.“
Landtagspräsident Hendrik Hering
„MrWissen2Go“ erklärt Hintergründe
Begleitet wurde die Verleihung durch eine Festveranstaltung in der Fruchthalle in Kaiserslautern. Nach einer Einführung durch Landtagspräsident Hendrik Hering stellt der Journalist Mirko Drotschmann („MrWissen2Go“) die Geschichte der Provisorischen Regierung der Pfalz und deren Bedeutung für unsere Demokratie vor. In einer Podiumsdiskussion debattieren zudem der Autor und Historiker Dr. Jörg Bong, die Schriftstellerin Dr. Tanja Kinkel, der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Bernhard Kukatzki und Dr. Bernd Klesmann, wissenschaftlicher Leiter von Stadtmuseum und Stadtarchiv in Kaiserslautern.
Die Oberbürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern, Beate Kimmel, hielt ein Grußwort. Durch den Abend führte die Journalistin und Moderatorin Sofia Kats.
Quelle: Landtag Rheinland-Pfalz
 
					



