Kirchheim an der Weinstraße – Beim dritten Konzert der Sommeredition III des Kirchheimer Konzertwinters am Sonntag, 23. Juni 2024, 17:00 Uhr, in der Prot. Kirche in Kirchheim/Weinstraße ist Bernhard Klapprott zu Gast. Dieser bringt ein Mutter-Kind-Cembalo mit, ein sog. Muselaar, mit dem er das Publikum auf eine musikalische Reise durch Nordwesteuropa führen wird. 

Berühmte Maler wie Vermeer bildeten es ab, bedeutende Komponisten wie Byrd, Bull und Sweelinck schrieben zahlreiche Werke für dieses Instrument, das heute äußerst selten zu hören ist: das Muselaar. Es ist ein quaderförmiges Tasteninstrument mit horizontalem Verlauf der Saiten, dessen Klaviatur im Gegensatz zum Virginal rechts positioniert ist. Hierdurch liegen die Anzupfpunkte etwa in der Mitte der Saiten, wodurch ein besonders intensiver, grundtönig-warmer, etwas glockiger Klang entsteht. 

Auf dem Programm stehen Werke des 16. und 17. Jahrhunderts aus England und den Niederlanden von William Byrd, John Bull, Orlando Gibbons, Thomas Tomkins, Jan Pieterszoon Sweelinck sowie anonyme Werke aus Schottland und Irland. Außerdem wird Klapprott eigene Variationen im Stil englischer Virginalisten über ein Thema von John Bull spielen.

Bernhard Klapprott konzertiert international als Cembalist, Clavichordist, Organist und Dirigent. Seine Diskographie dokumentiert größtenteils originale Tasteninstrumente aus dem 17. und 18. Jahrhundert und umfasst u.a. sämtliche Clavierwerke von Thomas Tomkins, Sonaten von Georg Anton Benda, Süddeutsche Claviermusik um 1600 und Werke von Johann Sebastian Bach. Mehrere seiner CD-Veröffentlichungen wurden mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ und dem „ECHO Klassik“ ausgezeichnet. Die Wiederentdeckung und Aufführung unbekannter mitteldeutscher Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, insbesondere der Kirchenmusik, bildet einen weiteren Schwerpunkt. So legte er mit dem von ihm und Christoph Dittmar gegründeten Ensemble Cantus Thuringia & Capella neben Rundfunk- und Fernsehproduktionen eine Reihe von CD-Ersteinspielungen vor. 

Klapprott studierte in Köln und Amsterdam Cembalo bei Hugo Ruf und Bob van Asperen, Orgel bei Michael Schneider und Ewald Kooiman, Kirchenmusik sowie in Meisterkursen Generalbass bei Jesper Christensen und Orgel bei Michael Radulescu. 1991 wurde er mit dem 1. Preis beim 10. Internationalen Orgelwettbewerb (Bach/Mozart) des Festivals van Vlaanderen Brugge ausgezeichnet. Seit 1994 ist er Professor für Cembalo/Historische Tasteninstrumente an der Musikhochschule Weimar.

Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, Spenden werden erbeten.

Weitere Infos unter www.konzertwinter.de.

Quelle: Freundeskreis für Kirchenmusik e.V.


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