Kaiserslautern – Unterirdische Gänge führen vorbei an historischen Mauern und Skeletten einer alten Grablege. Wie eng und düster es hier einmal gewesen sein muss. Heute setzen Lichtinstallationen alles in Szene und Schautafeln informieren über längst vergangene Zeiten in Kaiserslautern.

Über dem unterirdischen Wegenetz erhob sich einst ein mächtiges Bauwerk: eine Burg mit rötlichen Steinen, Bogenfenstern und dunklen Giebeldächern. Den dahinter liegenden Hof umspannte eine hohe Wehrmauer mit Türmen. Die Kaiserpfalz von Kaiser Friedrich I., bekannt als Barbarossa, war ein prächtiges Monument.

Kaiserpfalz in Kaiserslautern als Vorbild für andere Burgen 

Mit Barbarossa begann die Blütezeit Kaiserslauterns. Kurz nach seiner Wahl zum König 1152 ließ er das außergewöhnliche Burgensemble errichten, das Vorbild für viele weitere Bauwerke in der Region war. Im 16. Jahrhundert erkor Pfalzgraf Johann Casimir die kaiserliche Burg zu seinem Hauptwohnsitz und ließ sie um ein Renaissanceschloss ergänzen. So wurde aus der Kaiserpfalz das Casimirschloss.

Heute ist von beiden Bauwerken nicht mehr viel zu sehen. Unter anderem wurde ihnen im Pfälzischen Erbfolgekrieg und durch Truppen der Französischen Revolution schwer zugesetzt. Teile der wiederaufgebauten Anlage wurden weiter umgestaltet, da sie als Gefängnis dienten und später eine Privatbrauerei einzog.

Der Pfalzgrafensaal in Kaiserslautern (Foto: Manuela Margraf)
Der Pfalzgrafensaal in Kaiserslautern (Foto: Manuela Margraf)

Unterirdische Gänge im Burgberg

Dennoch kann man ein Stück mittelalterliche Geschichte erleben. Etwa im Pfalzgrafensaal im Renaissanceschloss, das 1934 aus Steinen des ehemaligen Schlosses und der mittelalterlichen Burganlage errichtet wurde. Er dient heute für Veranstaltungen und Empfänge der Stadt. Eine Stahlkonstruktion auf dem Burgberg verdeutlicht, welche Dimensionen die Kaiserpfalz einst hatte. Besonders anschaulich wird die vergangene Pracht bei Führungen über das Burg- und Schlossareal, bei denen man sich auf die Spuren des Kaisers begeben und auch in die rund 70 Meter langen, unterirdischen Gänge eintauchen kann.


Quelle: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH