Kirchheimbolanden – Volles Haus am vergangenen Donnerstag (20.04.2023) in der Stadthalle an der Orangerie. Die 12 Tenöre lockten nach der sehr langen Pause wieder Alt und Jung zum Konzert.

Mit einem bunten musikalischen Blumenstrauß begeisterten die 12 Tenöre (wobei ein Sänger wegen Krankheit ausgefallen war), das Publikum. Von der ersten Minute an zeigten die Tenöre, was in ihnen steckt. In einem perfekt arrangierten Repertoire, bei dem ein Titel den anderen jagte, war es vergeudete Liebesmühe, ein roten Faden zu erkennen. Beispielsweise auf Welthits wie „We are the world“ folgte „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens und das Publikum klatschte ordentlich mit. Ruhig und nachdenklich war es bei einer Abwandlung von Leonard Cohens „Halleluja“. Danach kam ein Beatles Medley, bei dem nach „Yesterday“, eine Twist-Einlage kam, gefolgt von „Hey Jude“.

The 12 Tenors (Foto: Helmut Dell)
The 12 Tenors (Foto: Helmut Dell)

Wenn man den Beifallsstürmen der Gäste das Konzert beurteilen wollte, wäre fast die komplette Punktzahl erreicht worden. Mehr oder weniger auf der Strecke blieben jedoch all jene Zuschauer, die sich von dem Abend anspruchsvolle klassische Vorträge erhofften. Manche hatten sich wie bei einem Klassik-Konzert gekleidet und der eine oder andere hatte sich auf einem kleinen Zettel Klassik Titel notiert, die man – angenommen, man hätte sich was wünschen können – gezückt hätte. Klassik gab es zwar auch, aber auch hier die bekannten Ohrwürmer, die einst die legendären drei Tenöre zu wahren Ohrwürmern machten.  Spätestens bei John Miles „Music“ wurde deutlich, dass man auf der Bühne den Versuch unternahm, die ganze Breite der Musik – mit Ausnahme der Volksmusik, wie zu Beginn betont wurde – abzudecken.  Bei „Music“ jedenfalls zeigte sich, dass man eben auch am Ziel vorbeischießen kann. Eine perfekte Lichtshow ließ die Augen der Zuschauer funkeln und brachte Spannung in den musikalischen Blumenstrauß. Das Konzert war seit vielen Monaten wieder mal ein Highlight in der Nordpfalz. Der Restart des Kulturprogramms nach Corona, ist hier jedenfalls gelungen.


Quelle: Helmut Dell