Neustadt an der Weinstraße – Deutschland, Anfang der 1970er Jahre: Hunderttausende Gastarbeiter arbeiten in der Industrie für Niedriglöhne – bis ein „wilder Türkenstreik“ die Republik erschüttert. Im August 1973 besetzen rund 10.000 überwiegend türkische Arbeiter die Ford-Werke in Köln. Sie fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit und protestieren gegen Massenentlassungen. Sie musizieren, tanzen, erzählen – und schreiben damit Streikgeschichte. Im Mittelpunkt: Baha Targün, ein junger, charismatischer Arbeiter, der zur Symbolfigur der Bewegung wird.
Mit „Baha und die wilden 70er“ bringt das Sanat Ensemble diese fast vergessene Episode deutscher Zeitgeschichte als Musical auf die Bühne des Hambacher Schlosses – am Donnerstag, 13. November 2025, um 19:00 Uhr.
Das Musical verwebt persönliche Geschichten mit historischen Fakten: Es erzählt vom Traum vieler Menschen von einem besseren Leben, von der Sehnsucht nach der verlassenen Heimat und vom langen Kampf um Anerkennung. Das Publikum begibt sich auf eine Zeitreise durch ein Jahrzehnt des gesellschaftlichen Aufbruchs – zwischen Protestkultur, Blumenkindern, Fließbandarbeit und Heimatsuche.

Rund 20 Mitwirkende aus Schauspiel und Musik stehen gemeinsam mit echtenTeilnehmern des Streiks von 1973 auf der Bühne. Die Songs des Musicals – live gespielt von einer Rockband, Streichern und türkischen Instrumentalisten – verbinden deutsche Texte mit Einflüssen aus international bekannten Produktionen wie Hair, Anatevka oder der Rockoper Tommy. Der Titelsong „Eine Mark mehr für alle!“ stammt vom Rapper Eko Fresh.
Das Musical von Nedim Hazar feierte am 10. Oktober 2025 in Köln Premiere und ist nun am 13. November im Hambacher Schloss zu sehen.
Karten sind über die Webseite www.hambacher-schloss.de erhältlich.
Kooperationspartner der Veranstaltung im Hambacher Schloss sind die IG Metall sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund Rheinland-Pfalz/Saarland.
Quelle: Stiftung Hambacher Schloss




