Neustadt an der Weinstraße – Paris, Rue de Douai, Mitte des 19. Jahrhunderts: Berühmtheiten steigen ab, Stoffe rascheln, man verneigt sich vor dem Star des Abends: der Komponistin Pauline Viardot-García. Für ihre musikalischen Soiréen lassen Künstler wie Iwan Turgenew, Johannes Brahms, Franz Liszt oder auch Theodor Storm alles links liegen.

So sehr man sie damals gefeiert hat, so schnell verschwand sie aus den Konzertprogrammen. Damit ist Pauline Viardot-García nicht die einzige Komponistin Frankreichs, die eine große Karriere hatte, deren Berühmtheit nach ihrem Tod aber nicht anhielt. Katja Zakotnik (Cello) und Lorenzo di Toro (Klavier) heben in diesem Konzert Schätze von Frauen wie zum Beispiel Lili Boulanger als Gewinnerin des Prix de Rome und von ihrer Schwester Nadia, bei der sogar der amerikanische Produzent Quincy Jones Unterricht nahm. Ins Programm gesellen sich Marguerite Monnot, die für Édith Piaf schrieb, der Barock-Star Élisabeth Jacquet de La Guerre und Rita Strohl, die kammermusikalische, große Bühnenmusik für ein eigenes Theater komponierte.

Wer dieses Konzert besucht, taucht ein in eine Welt Frankreichs, die lange verborgen war. Die spannende Moderation wird, im Stil eines Radiofeatures, ergänzt durch Einspielungen von Geräuschen und Zitaten. Das Ziel ist, die teilweise vergessene Musik und deren Erschafferinnen für immer im Herzen der Zuhörer zu verankern.

Katja Zakotnik gehört zu den außergewöhnlichsten Musikerinnen ihrer Generation. Neben der Intensität in ihrem Spiel zeichnet diese Künstlerin innovatives und modernes Denken aus. Als preisgekrönte Cellistin bildete sie sich zur Konzertpädagogin weiter und studierte nebenberuflich Kulturmanagement und Kulturmarketing. 

Ihr Musikstudium absolvierte sie an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Aus Sehnsucht nach südlichem Flair besuchte sie zeitgleich die Akademie Walter Stauffer in Cremona bei Mailand, wo sie in monatlichen Meisterklassen von Prof. Rocco Filippini unterrichtet wurde.

Aufbauend auf ihr Diplom in Hannover im Jahr 2005 mit der Höchstnote, folgte sie der Einladung des berühmten Cellisten Bernard Greenhouse (Beaux Arts Trio) an die US-amerikanische Ostküste, wo sie insgesamt sechs Monate studierte.

Ihr Markenzeichen sind neue Konzertformate sowie moderierte Themenkonzerte. Der WDR nannte sie „Konzertformat-Erfinderin“. Besonders mit ihrem „Bachzustand“ tourte sie erfolgreich, unter anderem kürzlich bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen.

Website: www.cellistin.de

Der Pianist und Dirigent Lorenzo Di Toro machte bereits in jungen Jahren eine schnelle und erfolgreiche Karriere als Korrepetitor. Der aus Sizilien stammende Musiker hat an der „Accademia di Santa Cecilia“ in Rom Klavier studiert. Darauffolgend wurde er eingeladen, an der „Opéra national de Paris“ tätig zu sein, wo er mit weltberühmten Sängern und Dirigenten wie Natalie Dessay, Krassimira Stoyanova, Marcelo Alvarez, Ludovic Tézier, Erwin Schrott, Daniel Oren und Evelino Pidò zusammengearbeitet hat. Er wechselte 2011 nach Mannheim und war dort als Solorepetitor und Dirigent am Nationaltheater eingesetzt. Im März 2018 leitete er am Dirigentenpult die erste Mannheimer Aufführung von „Pelléas et Mélisande“ von Claude Debussy in einer Version für Kammerorchester. Im August 2020 wurde er als festes Mitglied an die Staatsoper Unter Den Linden berufen, wo er unter anderem an Produktionen mit Daniel Barenboim, Christian Thielemann, Simon Rattle, Antonio Pappano und Zubin Mehta mitwirkte.


Ort: Sartoriussaal in der Parkvilla / Kulturzentrum Herrenhof in Neustadt an der Weinstraße, Mußbach
An der Eselshaut 18, 67435 Neustadt an der Weinstraße

Datum: 18.05.24 / 19:30 – 21 Uhr

Tickets sind erhältlich bei Ticket Regional (Online) oder an der Abendkasse (so lange der Vorrat reicht).

VVK-Stellen:

  • Schorle-Helden – Duttweiler, Kreuzberstraße 17, Neustadt Wstr. 
  • Tabak-Weiss – Hauptstraße 61, 67433 Neustadt Wstr.
  • Tourist-Information – Hetzelplatz 1, Neustadt Wstr. 
  • Quodlibet – Kellereistraße 10, 67433, Neustadt Wstr.

Quelle: Fördergemeinschaft Herrenhof Mußbach e.V.


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