Kaiserslautern – Mit „Some Like It Hot. Pop Art von Coca-Cola bis Marilyn Monroe“ zeigt das mpk, Museum Pfalzgalerie ab dem 13.04.2024 weltbekannte Werke der Pop Art. 55 Leihgaben aus der Sammlung des Wilhelm-Hack-Museums versammelt die Schau, darunter Ikonen wie Andy Warhols Darstellungen der Marilyn Monroe, Roy Lichtensteins Comic-Adaptionen sowie politkritische Positionen von Gerhard Richter und Klaus Staeck. Zugleich macht die Ausstellung amerikanische und deutsche Geschichte der 1960er- und 1970er-Jahre erlebbar. Mit der Schau möchte das mpk insbesondere auch die Amerikanische Community in der Region ansprechen.

„Some Like It Hot“ – der Titel von Billy Wilders amerikanischer Filmkomödie charakterisiert kongenial die zugleich farbkräftigen und schrillen Werke der Pop Art, die bis heute mit ihrer Signalwirkung in den Bann ziehen. Zu den berühmten Ikonen zählen Andy Warhols Darstellungen von Marilyn Monroe und der Cola-Flasche. Nahm Wilder noch die amerikanische Prüderie aufs Korn, so ist es für die Pop Art die Konsum- und Werbewelt der westlichen Industriegesellschaften, die selbst Kunst und Erotik zur Ware machen. Mit 55 Leihgaben der Sammlung Heinz Beck aus dem Wilhelm-Hack-Museum (Ludwigshafen) stellt die Schau das Phänomen der Pop Art abwechslungsreich dar und macht durch eine Leseecke mit Flokatiteppich und orange leuchtenden Wandfarben den Zeitgeist der 1960- und 1970er-Jahre erlebbar. 

Legendär: Andy Warhols „Marilyn Monroe“, Siebdruck von 1967 (Wilhelm-Hack- Museum, Ludwigshafen, © The Estate and Foundation of Andy Warhol/ARS, New York, 2024, Foto: Thomas Henne)
Legendär: Andy Warhols „Marilyn Monroe“, Siebdruck von 1967 (Wilhelm-Hack- Museum, Ludwigshafen, © The Estate and Foundation of Andy Warhol/ARS, New York, 2024, Foto: Thomas Henne)

Nach der Sonderausstellung „Konkret Kunst“, die 2023 in Kaiserslautern gezeigt wurde, widmet sich das mpk mit der Pop-Art einer weiteren innovativen Kunstströmung, die – ausgehend von den USA und Großbritannien – die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt hat – und die wie kaum eine andere Kunstrichtung für das Amerika der 1960er Jahre steht. Die Künstlerinnen und Künstler dieser Strömung schufen laute Bilder, in denen die Prinzipien der medialen Werbung künstlerisch verfremdet und kommentiert wurden. 

Fotografien aus Zeitschriften oder Tageszeitungen dienten den Künstlern oftmals als Grundlagen für ihre eigenen Werke. Durch Verfahren, die fotografische, malerische wie druckgrafische Techniken beinhalteten, bereicherte insbesondere Warhol grundlegend die künstlerische Ausdrucksmöglichkeit seiner Zeit und schuf Pop Art-Bilder, die das vormals Banale und Alltägliche in verwandelter Form als großformatige Malerei oder Druckgrafik vor die Betrachterinnen und Betrachter brachte. Frauen wie Monroe und Taylor machte er zu Bild-Ikonen der Kunstgeschichte und der Pop-Kultur. 

Siebdruck von 1968: Peter Blake „Babe Rainbow“ (Wilhelm-Hack- Museum, Ludwigshafen, Foto: Joachim Werkmeister, © VG-Bild Kunst, Bonn 2024)
Siebdruck von 1968: Peter Blake „Babe Rainbow“ (Wilhelm-Hack- Museum, Ludwigshafen, Foto: Joachim Werkmeister, © VG-Bild Kunst, Bonn 2024)

Die Schau spiegelt mit den 1960er und 1970er Jahren spannungsvolle Jahrzehnte des Aufbruchs und der Umbrüche. Es war die Zeit der Beatles und der Rolling Stones, der Studentenproteste, der Kennedys, der Anti-Baby-Pille und des Vietnam-Kriegs, der Schlaghosen und schrill-gemusterten Wandtapeten, der modernen amerikanischen Helden Superman, Batman und Wonder Woman. Neben Werken von Künstlern wie beispielsweise Peter Blake, Roy Lichtenstein, Klaus Staeck, Andy Warhol oder Tom Wesselmann wird die Ausstellung auch Bilder von Künstlerinnen zeigen. Sie verdeutlicht damit, dass in einem von Männern dominierten Kunstbetrieb ebenfalls Frauen wichtige Impulse gesetzt haben. Zu ihnen zählen Künstlerinnen wie Marianne Kraft und die französische Grande Dame der feministischen Bildhauerei Niki de Saint Phalle.

Heute leben und arbeiten in der Region Kaiserslautern etwa 50.000 US-Amerikaner. Mit englischsprachigen Angeboten des Begleitprogramms sowie in deutscher und englischer Sprache verfassten Ausstellungstexten und einem zweisprachigen Magazin richtet sich „Some Like It Hot“ gezielt auch an die Amerikanische Community der Region. 

Zweisprachige Hörstationen machen die Ausstellung auch für sehbeeinträchtige Menschen zugängig. 

Kuratiert wird die Sonderausstellung von Sören Fischer, Leiter der Graphischen Sammlung des mpk. 

Begleitpublikation

Zur Ausstellung erscheint ein Magazin mit zahlreichen Abbildungen der ausgestellten Werke, es ist ausschließlich an der Museumskasse zum Preis von 9 Euro erhältlich.

Begleitprogramm und Vermittlung

Begleitend zur Ausstellung bietet das mpk einen Workshop zur Siebdrucktechnik, Führungen in deutscher und englischer Sprache sowie am 16. Juni, um 11 Uhr eine Klangfarben-Matinee mit Musik zur Pop Art von Hollywood bis Underground mit einer Lesung zur Popliteratur.

Eröffnung

Die Eröffnung findet am Freitag, 12. April 2024, um 19 Uhr, im mpk statt. Es begrüßen: Steffen Egle, Direktor des mpk und Klaus Weichel, erster stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbands Pfalz. Anschließend Talk mit Sören Fischer, Kurator der Ausstellung, Raymond Germany, Aktivist gegen Rassismus und Stadtratsmitglied. Moderation: Benjamin Kosar, Leiter der Vermittlung. Die Veranstaltung wird von den Musikern Ralph „Mosch“ Himmler (Trompete) und Volker Klimmer (Klavier) umrahmt.

Für Weingenuss sorgt das Weingut Kreutzenberger aus Kindenheim.

Ausstellung von 13.04. bis 14.07.2024.

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, ist donnerstags von 11 bis 20 Uhr und dienstags, mittwochs, freitags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Karfreitag ist geschlossen.  Weitere Informationen unter www.mpk.de

Quelle: Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern


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