Kaiserslautern – Nach der letzten Aufführung von Richard Strauss‘ Oper „Salome“ vor der Sommerpause verabschiedete Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder den langjährigen Intendanten des Pfalztheaters Kaiserslautern, Urs Häberli.

Wieder schwärmte von der „beeindruckenden stimmlichen, darstellerischen und musikalischen Leistung in einer spannenden Inszenierung“ des Intendanten und fasste zusammen:

„Gerade dieses Teilhaben am Geschehen auf der Bühne ist, was Theater ausmacht.“

Urs Häberli

Häberlis Wirken habe das Pfalztheater sowie die Stadt und die Region zwei Jahrzehnte lang künstlerisch geprägt, zehn davon als Intendant. Unser Leben bedürfe der Reflektion durch Kultur, wenn es sinnstiftend sein soll. Theater sei jedoch nicht nur in Wohlstandszeiten wichtig, sondern gerade auch „wenn es sich wegen äußerer oder innerer Krisen besonders lohnt, innezuhalten und über das Wesentliche unseres Lebens nachzudenken“.

Häberli habe „das Haus mit seinen rund 340 Beschäftigten aus 30 Nationen“ in den Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens gestellt mit einer „Vielzahl an Produktionen und brillanten Inszenierungen für ein Theater, das Lebensmittel für die Menschen sein will“. Seine besondere Leidenschaft sei die Darbietung des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts gewesen; mit dem Projekt „Begegnungen“ habe er das Haus für Menschen aus allen Schichten und mit Handicaps geöffnet, mit der erstmaligen Ausrichtung der Theatertage Rheinland-Pfalz viel Anerkennung erfahren, dem Kulturleben mit neuen Projekten wie der „Philharmonischen Nacht“ und den spartenübergreifenden Produktionen neue Facetten beschert.

„Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Jahre am Pfalztheater, für Ihre jederzeit spürbare Leidenschaft, Theater zu leben und zu vermitteln. Die Begeisterung fürs Theater ist Teil Ihrer DNA.“

Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstags der Pfalz

Abschließend erinnerte Wieder daran, dass Häberlis Intendanz mit Rossinis Oper „Wilhelm Tell“ begann, deren Ouvertüre sogleich das Orchester unter Leitung des Generalmusikdirektors Daniele Squeo spielte. Urs Häberli ließ wissen, dass das, was die Theatermenschen zu sagen hätten, auf der Bühne passiere. „Wir wollen Geschichten erzählen.“ Das Theater brauche immer wieder die Belebung und es brauche das Publikum.

Die Kaiserslauterer Bürgermeisterin Beate Kimmel dankte Häberli für „die vertrauensvolle und schöne Zusammenarbeit“ und seine Verbundenheit mit der Stadt. Stadt und Theater hätten im Schulterschluss agiert. Michael Krauß, Vorsitzender der Freunde des Pfalztheaters, hob Häberlis künstlerische Beständigkeit hervor; im Musiktheater sei er das Aushängeschild gewesen. „In deiner Ära konnten wir die Mitgliederzahl erheblich steigern.“ Als besonderes Highlight bezeichnete er die Jubiläumsgala zum 50-jährigen Bestehen des Vereins. In einer Videobotschaft meldete sich der ehemalige Intendant Johannes Reitmeier, dessen Flugzeug nicht flog. Er dankte Häberli für die schönen Jahre des Miteinanders und der Freundschaft. Fürs Schauspiel-Ensemble verknüpften Rainer Furch und Henning Kohne Zitate von Theatergranden und bezeichneten Häbleri als „Ermöglicher im allerbesten Sinne“. Dominique Engler und Moritz Gehnen vom Personalrat lobten Häberlis „große Menschlichkeit“. Sie überreichten ihm ein Legomodell vom Pfalztheater, gebaut vom Personalratsvorsitzenden Martin Schild. Die Harfinistin Konstanze Licht kündigte als Überraschungsständchen des Orchesters „Sag beim Abschied leise Servus“ von Peter Alexander an. James Sutherland nannte ihn ihm Namen des Balletts einen „wunderbaren Intendanten“. Urs Häberli war sichtlich überwältigt und betonte abschließend:

„Ich liebe dieses Theater und fühle mich ihm verbunden.“


Quelle: Bezirksverband Pfalz