Kaiserslautern – Mit großer Freude empfing Bürgermeister Schulz den diesjährigen Gewinner des Ingeborg-Bachmann-Preises, den Kaiserslauterner Tijan Sila, in seinen Büroräumen im Rathaus.
„Ich gratuliere Ihnen zu dieser wirklich besonderen Auszeichnung, die eine der renommiertesten Literatur-Preise im deutschsprachigen Raum darstellt“,
so der Bürgermeister zu Preisträger Sila. Der inzwischen seit über zwölf Jahren in Kaiserslautern lebende Autor hatte vor einigen Wochen mit seiner autofiktionalen Geschichte „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“ den mit 25.000 Euro dotierten Preis im österreichischen Klagenfurt verliehen bekommen. Damit hätte Tijan Sila auch der Stadt Kaiserlautern, die sehr stolz auf ihn sei, große Ehre gemacht, meinte Schulz.
Sila selbst brachte im Beisein von Christoph Dammann, Direktor des städtischen Kulturreferats, seine große Freude, aber auch seine riesige Überraschung über die Preisvergabe zum Ausdruck. Sympathisch erzählte er dabei über seine Bewerbung für den Ingeborg-Bachmann-Preis und ließ seine Benachrichtigung als Preisträger kurz Revue passieren.
„Ich bin und war auch überrascht, wie viele Kaiserslauterner sich mit mir freuen und welch große Begeisterung die Preisverleihung in der Stadt ausgelöst hat“,
bedankte er sich für die vielen Glückwünsche und nun die Einladung der Stadt. Dabei nutzte Dammann die Gelegenheit, Sila ein gemeinsames Projekt beim nächsten Literaturfestival im Frühjahr 2025 vorzuschlagen, wofür der Preisträger direkt zu gewinnen war.
Tijan Sila wurde 1981 in Sarajevo im damaligen Jugoslawien geboren. Im Alter von 13 Jahren flüchtete er in Folge des Bosnienkrieges mit seiner Familie nach Deutschland. Er verbrachte seine Jugend in Landau, bevor es ihn über eine kurze Station in Mannheim schließlich zum Studium der Germanistik und Angligistik nach Heidelberg verschlug. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter in Kaiserslautern. Neben dem Schreiben arbeitet er als Deutsch- und Englischlehrer an der Berufsbildenden Schule in Kaiserslautern. Sila schrieb unter anderem auch das Buch „Radio Sarajewo“, in dem es nach seiner Aussage nicht nur um die „Folgen des Kriegs“, sondern auch „um die Freude am Leben“ geht. Davor erschien sein Roman „Krach“ über junge Leute in der Südpfalz und deren Leben in den Neunziger Jahren zwischen Schule, Punkband und erster Liebe. Beide Romane erschienen bei Kiepenheuer&Witsch und können in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.
Quelle: Stadt Kaiserslautern