Kaiserslautern – Am Sonntag, 11.02.24, feiert das Pfalztheater Kaiserslautern um 18:00 Uhr im Großen Haus die Premiere von Giuseppe Verdis Grand Opéra DON CARLO.

Gespielt wird die fünfaktige Fassung von Modena. Die musikalische Leitung liegt bei GMD Daniele Squeo. Hendrik Müller inszeniert, Thomas Dörfler hat die Bühne entworfen und für die Kostüme zeichnet Katharina Weissenborn verantwortlich.

In den Hauptrollen sind Arminia Friebe (Elisabeth), als atemberaubender Newcomer Kazuki Yoshida (Don Carlo) sowie Dorothea Spilger (Prinzessin Eboli) und Konstantin Gorny (Philipp II.) zu erleben.


Spanien zur Zeit Philipps II.: Ein Weltreich, in dem die Sonne nicht untergeht. Und zugleich ein Land im Krieg. Ein Land, in dem die katholische Inquisition einen blutigen Feldzug gegen die Reformation und jede Form von Freiheitsbestrebungen führt.

Da begegnen sich im ersten Akt der spanische Thronfolger Don Carlo und die französische Prinzessin Elisabeth im Wald bei Fontainbleau. Für einen glücklichen Moment sind sie losgelöst vom strengen Hofzeremoniell und verlieben sich ineinander. Doch ihr Glück ist nicht von Dauer. Um den Frieden zwischen Frankreich und Spanien zu ermöglichen, muss Elisabeth den mächtigen König Philipp II. zum Ehemann nehmen – den Vater des geliebten Don Carlos.

In großen Chortableaus, leidenschaftlichen Arien und differenzierten Orchesterfarben zeichnet Verdi Friedrich Schillers Ideendrama eindrucksvoll nach. Es geht um Freiheit, politisch und individuell, aber auch um Freundschaft, um die Einsamkeit der Macht und um eine starke Liebe, die unerfüllt bleiben muss. Für Hendrik Müller steht bei „Don Carlo“ jedoch eine Familiengeschichte im Vordergrund. „Wir erleben hier nicht nur eine unglückliche Liebesgeschichte, sondern eine Familientragödie. In der Geschichte dieser damals mächtigsten Familie der Welt spiegelt sich zugleich eine dysfunktionale, aus den Fugen geratene Welt.“ Trotz aller historischer und ideengeschichtlicher Elemente sieht Müller in der Oper aber vor allem „eine Theaterfabel, die im Gewand von Erlebtem über Gegenwart spricht. Die Hauptpersonen sind historischen Figuren nachempfunden, aber vor allem sind sie in äußeren Zwängen gefangene, an der Tragik ihres Schicksals verzweifelnde und zutiefst einsame Individuen.“

Das Pfalztheater bringt Don Carlo in der italienischsprachigen, fünfaktigen Version auf die Bühne, die Verdi 1886 für eine Aufführung in Modena erstellte. Von den zahlreichen Bearbeitungen, die Verdi an »Don Carlo« vorgenommen hat, ist diese die letzte. Damit hat sie für den Regisseur Hendrik Müller den großen Reiz, »Verdis letztes Wort zu diesem Thema zu verkörpern“.


Quelle: Pfalztheater Kaiserslautern